Hamburgs Kultur geht digital
E-Books, virtuelles Ballett-Training oder Theaterstücke als Video - die Schutzmaßnahmen gegen das Coronavirus zwingen Kulturliebhaber dazu, sich von Bücherhallen und Theaterbühnen fernzuhalten. Damit die Hamburger trotzdem nicht auf Kunst und Kultur verzichten müssen, bieten Kulturbetriebe ihr Angebot nun online an.
Ballett-Training im Wohnzimmer
Statt in Tanzräumen, trainieren die Tänzer des Hamburg Balletts mittlerweile Zuhause, zum Beispiel im Wohnzimmer. Die Ballett-Tänzer proben aber nicht nur für sich, sondern nehmen sich während des Trainings auf. So können Interessierte den Profis zuschauen und selbst beim virtuellen Training mitmachen. Auch das Planetarium setzt auf Virtualität im Internet: Statt vor Ort im Stadtpark in den Sternenhimmel zu schauen, können Fans der Astronomie jetzt entspannt vom Sofa aus einen Blick ins All werfen. Dafür will das Planetarium mehrere Videos auf seiner Internetseite hochladen.
Sechs Wochen kostenlos online Lesen

Ebenso haben die Hamburger Bücherhallen auf digital umgeschaltet: Mit einer neuen kostenlosen Kundenkarte haben Nutzer für sechs Wochen Zugang zu allen digitalen Angeboten der Bücherhallen. Dazu zählen neben E-Books und E-Audios, eine Streaming-Plattform mit Spiel- und Dokumentarfilmen, sowie eine Auswahl von Musiktiteln. "Wir hoffen, dass alle diese Kundenkarte nutzen, um zu Hause zu bleiben", sagt Frauke Untiedt von den Hamburger Bücherhallen. Und bisher kommt das Angebot gut an: Rund 5.000 Menschen haben sich bereits für den neuen kostenlosen Zugang eingetragen.
"Kultur unterstützt die Kultur"
Das Monsun Theater in Altona will nicht nur Liebhabern des Darstellenden Spiels eine Freude machen, sondern auch den Künstlern selbst. Deshalb veröffentlicht das Theater im Rahmen einer Spendenaktion Online-Mitschnitte seiner Produktionen. Die Spenden gehen an die Künstler. "Kultur unterstützt die Kultur. Es ist auch nicht viel. Es ist vielleicht nur eine Geste, aber es zeigt Solidarität", erklärt Francoise Hüsges, Leiterin des Monsun Theaters. Das Theater wird seit Februar umgebaut und soll am 16. September neu eröffnen. Bis dahin kann noch Einiges passieren. Aber auch inmitten der Corona-Krise ist Hüsges überzeugt: "Kultur kann man nicht abschaffen".
