Der 1940 bis 1942 gebaute Hochbunker an der Feldstraße auf St. Pauli ist mit jeweils 75 Metern Breite und Tiefe sowie 39 Metern Höhe der größte der Stadt. In den 1950er-Jahren sendete sogar der NDR von dort. Im heutigen "Medienbunker" residieren mehrere Firmen sowie Clubs (Uebel & Gefährlich, Terrace Hill).
Neben Hunderten Besuchern drinnen sehen ihn regelmäßig Zigtausende draußen, nicht zuletzt wegen der direkten Nähe zum Millerntor-Stadion des FC St. Pauli. Die Spiele der Kiezkicker sind meist ausverkauft - vor allem, wenn es wie hier im prestigeträchtigen Derby gegen den HSV geht. Voll wird es aber auch häufig ....
...nebenan auf dem Heiligengeistfeld. Mal fiebern Fußballfans beim Public Viewing mit der deutschen Nationalmannschaft, mal zieht es die Massen auf den Dom, dem großen Volksfest in Hamburg. Viele Besucher nehmen den Hochbunker gar nicht mehr wahr, obwohl der "Klotz" eigentlich nicht zu übersehen ist.
Das wird besonders von oben deutlich: Aus der Luft betrachtet sieht man, wie viel Raum der Bunker auf St. Pauli einnimmt.
Ein Blick zurück: 1950 sendet der damalige NWDR vom kleinen Bunker (l.) das erste Testbild. Der Befehls- bzw. Leitbunker wird 1973/1974 abgerissen. Dort steht heute ein Gebäude der Telekom.
Und ein Blick nach vorn: So könnte der Hochbunker auf St. Pauli künftig aussehen. - ziemlich grün. Es ist geplant, ihn unter anderem mit einem Stadtgarten zu versehen. Der Park soll bereits auf Straßenniveau neben dem Eingang beginnen und über eine 300 Meter lange Rampe nach oben führen.
Nicht so zentral in der City gelegen, dafür höher als sein "Kollege" auf St. Pauli ist der alte Flakbunker in Hamburg-Wilhelmsburg. Er misst 42 Meter. Seine Grundfläche ist aber kleiner: 57 mal 57 Meter. So wie auf diesen Fotos sieht das imposante Gebäude schon nicht mehr aus. Es ist zu einem "Energiebunker" umgebaut worden. Dieser beinhaltet ein Biomasse-Blockheizkraftwerk, einen Wasserspeicher und eine Solarthermieanlage.
Bis zur Fertigstellung ist es lange Zeit aber ein äußerst steiniger Weg, wie ein Blick ins Innere zeigt. Die Dimensionen werden deutlich, wenn man den Mann - in etwa in der Mitte des Bildes inmitten zweier Lampen - entdeckt hat.
Im März 2013 sieht der "Energiebunker" schon deutlich freundlicher aus. Die Trümmer sind weg, neue Stützpfeiler sind im Inneren gesetzt, auch draußen wirkt der Bunker modern.
Auch ein Hochbunker, aber viel kleiner. Diese Varianten kommen in Hamburg noch sehr häufig vor - wie hier in der Bramfelder Straße. Direkt in der Einfahrt daneben geht es zu diversen Firmen und Läden.
Dieser Hochbunker an der Ecke Müggenkampstraße / Sartoriusstraße in Eimsbüttel beanspruchte zu viel Fläche in begehrter Wohnlage. Nun wird er abgerissen. Er weicht einem Gebäude mit 29 Wohnungen.
Gleicher Typ Bunker, aber mit Walmdach: Hochbunker wie dieser im Weidenstieg in Eimsbüttel werden oft gar nicht mehr als Bunker gesehen, weil sie in der Wahrnehmung der Bewohner im Stadtteil gar nichts Besonderes mehr sind.
Mangelnde Wahrnehmung kann auch daran liegen, dass man als Autofahrer wie hier an der Straße Im Gehölz (Ring 2) in Eimsbüttel einfach zu schnell daran vorbeifährt. Außerdem wird ein solcher Bunker häufig vom Grün der Bäume verdeckt.
Sehr wohl wahrgenommen wird dieser Hochbunker an der gut einsehbaren Kreuzung Heußweg/Unnastraße in Eimsbüttel. Er wurde um ein modernes Wohngeschoss aufgestockt. Der Eingang des Büros im Erdgeschoss offenbart, wie dick die Mauern sind.
Auch hier muss man schon zweimal hinschauen: Das Fachwerk ist nur aufgemalt. Und der Hochbunker ist derselbe wie ein Bild zuvor - nur deutlich früher, vermutlich auf einer Aufnahme aus dem Jahr 1988.
An der Ecke Sillemstraße/Hellkamp in Eimsbüttel wurde ein Hochbunker nicht nur aufgestockt, sondern auch "umbaut". Auch wegen der Farbgebung ist das alte Gebäude in diesem Fall kaum noch zu erkennen.
Auch noch hoch, dafür aber rund ist dieser Bunker an der Rothenbaumchaussee in Hamburg, direkt an der Moorweide. Das Gebäude wird als Bar und Party-Location genutzt und steht unter Denkmalschutz.
Augen nach links bitte! An diesem - auch Zombeck-Turm genannten - Rundbunker fahren jeden Tag Tausende Menschen in der U 3 vorbei. Er steht am Hamburger Hafen zwischen Landungsbrücken und Baumwall.
Auch ein Rundbunker, aber ein ganz spezieller: Der Ringtreppenturm im Rosshafen unterscheidet sich vom Zombeck-Turm vor allem durch mehrere Eingänge und Treppen im Inneren statt einer Rampe. Weil der Turm der Expansion im Hafen im Wege stand, wurde er 2009 abgerissen. Er war der einzige seiner Art in Hamburg.
Nun geht es in die Tiefe: Auch unter dem Hamburger Hauptbahnhof verstecken sich Bunker. Die Anlage Steintorwall wurde von 1941 bis 1943 als riesiger Luftschutzbunker gebaut. 3,75 Meter sind die Wände stark. Die schweren, extra gewölbten Metalltüren lassen sich nicht einfach per Hand öffnen und schließen.
Beim Blick über die vielen Sitzreihen wird deutlich, wie viele Menschen hier immer noch Platz finden könnten - wenn auch sehr beengt.
Auch beim Schlafen ist nur wenig Platz. Die Etagenbetten - drei Liegeflächen übereinander - stehen eng nebeneinander.
Der Tiefbunker ist mit allem ausgestattet, was man so im Alltag braucht. Dass dabei nicht nur die "Essenausgabe" äußerst spartanisch gehalten wurde, dürfte nachvollziehbar sein.
Nicht jeder weiß, dass unter dem mittlerweile umgebauten Spielbudenplatz (hier Bauarbeiten im Mai 2006) auch ein Bunker liegt. Zwischen 1940 und 1942 wurde ein zweigeschossiger Tiefbunker für 5.000 Menschen errichtet. Bei Bombenangriffen sollen sich dort bis zu 20.000 Menschen gedrängt haben. Nach dem Krieg wurde der Bunker zu einer Tiefgarage umgebaut.
Auch hier steht ein Bunker, zumindest das, was von ihm übrig ist: der ehemalige U-Boot-Bunker "Fink II" in Hamburg-Finkenwerder. Er wurde ab 1941 errichtet und konnte 15 U-Boote aufnehmen. 1945 sprengten die Alliierten das Bauwerk, später wurde es mit Erde überdeckt. Bei der Erweiterung des Airbus-Geländes wurden die Reste wieder freigelegt.