Hamburger nutzen letzte Shopping-Chance vor Lockdown
Teilweise lange Schlangen vor Geschäften: Angesichts der verkündeten Schließungen im Einzelhandel ab Mittwoch sind viele Hamburgerinnen und Hamburger am Montag noch Shoppen gegangen.
"Es scheint so zu sein, dass viele die letzten Gelegenheiten nutzen, noch schnell Weihnachtseinkäufe zu machen", sagte die Geschäftsführerin des Handelsverbands Nord, Brigitte Nolte. "Hier und da sind durchaus Schlangen vor Geschäften zu sehen." In den Läden selbst sei es wegen der strengen Flächenbegrenzung aber nicht so voll, wie man es in einem Advent erwarten würde. Vor dem Billstedt Center bildeten sich am Abend lange Schlangen. Bis zu anderthalb Stunden warteten Kundinnen und Kunden dort teilweise auf den Einlass.
Bis zu 50 Prozent bald pleite?
Im Einzelhandel herrsche wegen der Ladenschließungen im Weihnachtsgeschäft große Verunsicherung. Durch die anstehenden Ladenschließungen würden allein in Hamburg Umsätze in Höhe von 27 Millionen Euro täglich wegfallen. "Schon im Shutdown light haben wir damit gerechnet, dass ein Drittel der innerstädtischen Einzelhandels-Unternehmen akut bedroht ist. Das wird jetzt noch einmal mehr werden" sagte Nolte. Mit bis zu 50 Prozent Pleiten rechnet der Handelsverband - vor allem bei kleinen und mittleren Läden. Bald werde man Hamburgs Innenstadt nicht wiedererkennen.
Weihnachtsartikel "ein Totalverlust"
Die von der Bundesregierung angekündigten Hilfen reichen aus Sicht des Handelsverbands nicht. Vor allem die Weihnachtsartikel seien ein Totalverlust: "Da ist wirklich sehr viel im Geschäft, was nicht mehr verkäuflich ist." Nur eine Hoffnung bleibt Nolte: "Dass die Grundeigentümer die Ladenmieten senken und zwar kräftig."
Bund und Länder hatten sich am Sonntag darauf verständigt, zur Eindämmung der Corona-Pandemie ab Mittwoch bundesweit die Läden zunächst bis zum 10. Januar zu schließen. Nur Lebensmittelgeschäfte, Apotheken, Kioske und andere Geschäfte für den täglichen Bedarf dürfen öffnen.
