Hamburger Rathauspassage: Umbau stockt
Im Herzen Hamburgs wird die Rathauspassage seit vergangenem Jahr umgebaut. Eigentlich sollte sie in diesem Frühjahr fertig werden. Jetzt aber verzögert sich alles um Monate. Es fehlt Geld.
Die Passage liegt etwas versteckt unter dem Rathausplatz. Seit 1998 gibt es die Einrichtung der Diakonie. Mehr als 400 Langzeitarbeitslose bekamen dort seitdem eine Chance, sich weiterzuqualifizieren. Sie verkauften zum Beispiel gebrauchte Bücher oder Essen. Am Donnerstag besuchte die evangelische Bischöfin Kirsten Fehrs die knapp 1.000 Quadratmeter große Baustelle. Der vorher fensterlose Keller bekommt nun zum ersten Mal Tageslicht. Sie finde es "großartig", dass man nun aus den Fenstern in das Fleet gucken kann, sagte sie.
Noch zu wenig Spenden
Eigentlich sollte die umgebaute Passage in diesem Frühjahr eröffnet werden. Doch der Innenausbau stockt. Gudrun Stefaniak, Geschäftsführerin der Rathauspassage, erklärte: "Das war vor allem Corona-bedingt, weil insbesondere im Frühjahr zwischen März und Mai gar nichts ging." Ein weiteres Problem ist die Finanzierung. Durch Spenden sollen insgesamt 1,2 Millionen Euro eingeworben werden, bislang sind erst 350.000 Euro erreicht. Stefaniak: "Das ist tatsächlich schwierig in dieser Zeit, weil jede Art von Spendsammeln auch darauf angewiesen ist, dass man Menschen trifft."
Eröffnung im November?
Bis der Umbau fertig ist sortieren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Passage in einem Wilhelmsburger Bücherlager den Bestand. Hochwertige Bücher kehren dann in die Passage zurück. Mitten in der Stadt soll dann die größte Bücherwand Hamburgs entstehen. Die Kollekte in den evangelischen Kirchen am kommenden Sonntag ist für die Rathauspassage bestimmt. Wenn alles gut läuft, ist die Eröffnung dann für November geplant.
