Hamburger Einzelhandel bangt ums Weihnachtsgeschäft
Die Corona-Pandemie belastet auch das Weihnachtsgeschäft im Hamburger Einzelhandel. 53 Prozent der Deutschen wollen dieses Jahr weniger verschenken. Und schon im November knickten die Ladenumsätze ein, ergab eine Erhebung des Handelsverbands Nord.
Jeden fünften Euro vom Jahresumsatz macht Hamburgs Handel im Weihnachtsgeschäft: 2,6 Milliarden Euro geben Kundinnen und Kunden im November und Dezember aus - von Lebensmitteln über Kleidung, Elektrogeräten bis zum Sofa. Dieses Jahr werde es für die Ladengeschäfte deutlich weniger, sagte Brigitte Nolte vom Handelsverband Nord. Bei Kleidung und Schuhen brach der November-Umsatz im Jahresvergleich um 40 Prozent ein.
Erster Advents-Sonnabend eher enttäuschend
Selbst der erste Advents-Sonnabend enttäuschte - vor allem bei Uhren und Schmuck. Viele kleine Geschäfte müssen laut Nolte im Januar schließen, wenn die Hamburger ihren Läden nicht die Treue halten und die Mieten nicht sinken. Verhandlungen mit den Grundeigentümern liefen schleppend, weil viele trotz der Gefahr des Leerstands die volle Miete verlangen.
Der Verband erwartet zudem Klagen gegen die Regelung des Senats, dass Geschäfte mit einer Größe von mehr als 800 Quadratmetern nur einen Kunden pro 20 Quadratmetern Ladenfläche einlassen dürfen - er selbst will aber nicht klagen.
Online-Handel boomt - Rekord bei Otto
Dem Online-Handel geht es dagegen gut. Laut Andreas Bartmann von Globetrotter erreicht die Branche nun schon im kommenden Jahr Online-Umsätze, die man erst in fünf Jahren erwartet hatte. Hamburgs Versandhändler Otto verzeichnete in der vergangenen Black-Friday-Woche ein Drittel mehr Bestellungen als im Vorjahr - ein Rekord.
