Hamburg sucht Tierpaten für Hunde und Katzen von Ukrainern
Wer vor Bomben flüchtet, lässt sein Haustier nicht im Stich. Viele Menschen aus der Ukraine haben Hund oder Katze mit nach Hamburg gebracht. In den Flüchtlingsunterkünften sind Vierbeiner meist nicht willkommen, doch nun soll es auch für tierische Schutzsuchende eine Lösung geben.
Mithilfe von Tierpatenschaften will Hamburg die Unterbringung ukrainischer Flüchtlinge mit Haustieren erleichtern. Laut Gesetz dürften Menschen mit Hunden und Katzen nicht in jeder Gemeinschaftsunterkunft untergebracht werden, erklärte Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) am Dienstag. Das sei eine sehr schwierige Situation für mit ihren Haustieren Geflüchtete. "Wir haben aber gemeinsam mit dem ukrainischen Hilfsverein eine gute Lösung gefunden. Der vermittelt Tierpatenschaften für die Zeit, in der man in so einer Unterbringung sein muss", sagte Leonhard. Wenn die Schutzsuchenden in abgeschlossene Wohnungen kämen, sei auch die Mitnahme von Tieren einfacher. Wer Tierpatenschaften übernehmen möchte, kann sich telefonisch beim Ukrainischen Hilfsstab melden.
Ämter suchen nach Lösung
Die Bezirksämter und die Justiz- und Verbraucherschutzbehörde arbeiten nach Aussage von Senatssprecher Marcel Schweitzer daran, das deutsche und europäische Recht mit der Praxis, die sich für die Menschen aus Krieg und Vertreibung ergibt, in Einklang zu bringen. Dabei geht es auch um die in der EU vorgeschriebene Tollwut-Impfung und Ausweispflicht für Tiere. "Wir finden Lösungen", versprach Schweitzer. Die CDU-Bürgerschaftsfraktion hatte am Montag den Senat aufgefordert, ukrainische Geflüchtete möglichst zusammen mit ihren Haustieren in Unterkünften unterzubringen.
Aus der Ukraine geflüchtet mit dem eigenen Haustier
Vor der Erstaufnahmeeinrichtung im Stadtteil Rahlstedt war am Dienstag die Ukrainerin Kate Uvarova mit ihrer kleinen Hündin Elsa in einer Tragetasche anzutreffen. Sie sei bereits vor einer Woche mit ihrem Hündchen in einer Unterkunft im Stadtteil Schnelsen untergekommen, erzählte die Frau um die Dreißig. Nun sei auch ihre Mutter nach Deutschland gekommen und wolle sich in Rahlstedt registrieren. Die Ukrainerin Irina Beygina berichtete, sie habe jemanden in dem Stadtteil gefunden, der auf ihren Hund aufpasse.
Auch Tierschutzverein hilft
Der Hamburger Tierschutzverein bot ebenfalls Hilfe an. Es sind aber bis Mittwoch noch keine Anfragen beim Tierheim an der Süderstraße eingegangen, erfuhr NDR 90,3 auf Nachfrage. Die beste Hilfe sind nach Aussage des Tierschutzvereins private Unterkünfte, in denen Mensch und Tier gemeinsam wohnen könnten. Das Tierheim bietet auch Obdachlosen an, im Winter ihre Hunde aufzunehmen.
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