Hamburg ermöglicht Azubis Lehre und Studium gleichzeitig
Auszubildende in Hamburg können erstmals gleichzeitig eine Lehre machen und studieren. Die Berufsschulen bieten nun mit der neuen Beruflichen Hochschule Hamburg (BHH) und kooperierenden Unternehmen eine sogenannte studienintegrierte Ausbildung an.
"Mit der neuen studienintegrierenden Ausbildung ermöglichen wir jungen Menschen, in nur vier Jahren eine vollwertige klassische Ausbildung und zugleich ein Bachelor-Studium zu absolvieren", sagte Schulsenator Ties Rabe (SPD) am Dienstag bei der Vorstellung des neuen Angebots. Die Ausbildung verbinde praktische Fertigkeiten im Ausbildungsunternehmen, praxisbezogenes Lernen über das gesamte Berufsfeld in ausgewählten Berufsschulen und akademische Kompetenzen.
Fünf Bildungsgänge
Die studienintegrierte Ausbildung startet den Angaben zufolge mit fünf Bildungsgängen: Bankkaufleute, Industriekaufleute und Kaufleute für Marketingkommunikation studieren gleichzeitig Betriebswirtschaft, Fachinformatikerinnen und Fachimformatiker studieren Informatik. Der fünfte Bildungsgang verbinde eine handwerkliche oder gewerblich-technische duale Berufsausbildung mit dem Studium "BWL - Management von kleinen und mittleren Unternehmen".
Rund 50.000 Schüler an Hamburgs Berufsschulen
Wegen des Corona-bedingten Rückgangs bei den Ausbildungsverträgen im vergangenen Jahr um 13,5 Prozent haben die Berufsschulen ihre Plätze in der Berufsqualifizierung auf 600 verdoppelt, wie die Schulbehörde mitteilte. Die Azubis ohne Ausbildungsplatz absolvieren dabei ihr erstes Lehrjahr an der Berufsschule. Danach wechseln sie dann entweder in die Unternehmen oder setzen ihre Ausbildung - unterstützt von Betrieben und Bildungsträgern - an der Berufsschule fort. An Hamburgs 54 Berufsschulen - davon 30 staatliche - werden derzeit gut 50.000 Schülerinnen und Schüler unterrichtet.
