Hamburg: Viele Ukraine-Geflüchtete nicht gegen Corona geimpft
Hamburg rechnet mit weiter steigenden Zahlen an Geflüchteten aus der Ukraine. Nur wenige dieser Menschen seien gegen das Coronavirus geimpft, sagte Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) am Dienstag während der Landespressekonferenz im Rathaus.
Daher müssten viele Menschen, die die Flucht hinter sich haben, erst einmal in Quarantäne, teilte Leonhard mit. Noch gäbe es dafür genügend Plätze, dennoch fügte sie hinzu: "Aber ich will noch einmal sagen, wir haben seit zwei, drei Tagen einen Zugang, der sehr erheblich ist und der unsere Rekorde aus den Jahren 2015 und 2016 übertrifft." Für die Geflüchteten sollen nun Impf-Angebote organisiert werden.
Zurzeit kommen Kriegsgeflüchtete aus der Ukraine unter anderem in der Erstaufnahmeeinrichtung in Rahlstedt und in der Notunterkunft in den Messehallen unter. Hamburgs CDU hat zuletzt die Bedingungen in Rahlstedt kritisiert: Es gebe lange Warteschlangen und nicht genügend zu essen für die Menschen. Die Notunterkunft in den Messehallen war am Dienstag bereits halb voll.
Impflicht für Gesundheitsberufe gilt ab 15. März
Zur gleichen Zeit wartet bereits die nächste große Aufgabe auf die Gesundheitsämter der Stadt: Sie müssen sich um die Impfpflicht kümmern, die es ab dem 15. März für Menschen in Gesundheitsberufen gibt. "Die Aufgabe für die Gesundheitsämter ist dann tatsächlich, Dienst für Dienst und Einrichtung für Einrichtung durchzugehen", sagte Leonhard. Dort müsse mit jedem Beschäftigten gesprochen werden, der noch nicht geimpft ist. Im Einzelfall könne das dann auch bedeuten, dass eine Pflegekraft ihren Job nicht mehr machen könne, so die Sozialsenatorin.
Hamburg stellt Corona-Impfstrategie um
Wie schon Ende Februar angekündigt, will die Stadt ihre Impfstrategie nun umstellen. Die Impfquote der über 18-Jährigen in Hamburg liege bei 93 Prozent. Daher sollen ab dem 1. Mai nur noch zwei Impfzentren den Bedarf decken: eines am Flughafen und eines in den Harburg Arcaden. Zusätzlich sollen weiterhin mobile Impfteams in der Stadt unterwegs sein, allerdings nicht mehr so viele wie bislang.
