Halbjahresbilanz: Hapag-Lloyd macht deutlich mehr Gewinn
Knappe Kapazitäten und hoche Frachtraten: Die Hamburger Reederei Hapag-Lloyd hat im ersten Halbjahr 2021 deutlich mehr verdient als im Vorjahr. Sorgen machen weiterhin Lieferengpässe.
Die Verwerfungen im globalen Container-Schiffsverkehr dürften nach Einschätzung von Hapag-Lloyd noch bis weit ins nächste Jahr reichen. Trotz aller Anstrengungen und zusätzlicher Containerkapazitäten werde sich die Situation nicht schnell normalisieren, sagte Konzernchef Rolf Habben Jansen am Donnerstag bei der Präsentation der Halbjahresbilanz. "Wir gehen derzeit davon aus, dass sich die Marktlage frühestens im ersten Quartal 2022 entspannen wird."
Höhere Frachtraten
Die durch die Pandemie in einigen Ländern Asiens verursachten Staus in den Häfen sorgen derzeit dafür, dass Containerschiffe verspätet ans Ziel kommen. Die knappen Schiffskapazitäten lassen die Preise für Containertransporte auf wichtigen Routen explodieren. Die durchschnittliche Frachtrate sei im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahr um 46 Prozent auf gut 1.600 US-Dollar je Standardcontainer gestiegen, teilte Hapag-Lloyd mit.
Gewinn deutlich gestiegen
Der Gewinn von Hapag-Lloyd verzehnfachte sich im ersten Halbjahr im Vergleich zum schwachen Vorjahr auf rund 2,7 Milliarden Euro. "Wir freuen uns natürlich über dieses besondere finanzielle Ergebnis", sagte Habben Jansen. Allerdings verursachten die Engpässe in den Lieferketten weiterhin enorme Belastungen und Ineffizienzen für alle Marktteilnehmer. "Wir müssen alles tun, um sie so schnell wie möglich gemeinsam zu beheben."
Doch zunächst bleiben die Kapazitäten knapp und die Preise hoch. Hapag-Lloyd rechnet deshalb auch in der zweiten Jahreshälfte mit weiterhin starken Erträgen. Die Aktionäre können sich schon mal freuen: "Natürlich werden wir nächstes Jahr eine sehr hohe Dividende zahlen", kündigte Habben Jansen an.
