Hafenschlick: Senat hofft auf Schleswig-Holstein
Wohin mit dem Schlick aus dem Hamburger Hafen und der Elbe? Der Senat setzt bei dieser Frage erneut auf Unterstützung aus Schleswig-Holstein, obwohl dort der Widerstand groß ist.
Noch gibt es keine genauen Zahlen, wie viel Schlick die Hafenverwaltung HPA im vergangenen Jahr aus der Elbe baggern musste, damit Schiffe nicht stecken bleiben. Aber schon jetzt ist klar: 2020 war wieder ein schwieriges Jahr, weil die Elbe relativ wenig Schlick in die Nordsee gespült hat, so HPA-Chef Jens Meier. Ein Grund: Wegen des Klimawandels kommt immer weniger Wasser vom Oberlauf der Elbe, so dass der Strom nicht genug Kraft hat, die Schlickmengen aufzunehmen und in die Nordsee zu transportieren.
Vereinbarung mit SH läuft aus
Die Menge an Schlick, die Hamburg auf schleswig-holsteinischem Gebiet verklappen darf, neigt sich dem Ende zu. Höchstens bis Ende kommenden Jahres dürfen noch Sedimente nahe Helgoland abgekippt werden, weil dann eine Vereinbarung ausläuft. Besonders bei den mitregierenden Grünen in Schleswig-Holstein gibt es starke Vorbehalte, noch länger Hamburger Schlick anzunehmen.
Alternative in der Elbmündung?
Hamburgs Wirtschaftsstaatsrat Andreas Rieckhof spricht zwar von konstruktiven Gesprächen mit der Kieler Landesregierung. Aber: Ganz auf das Nachbarland will sich Hamburg nicht verlassen. Deshalb will die Stadt bis zum Sommer genauer untersuchen, ob auch auf Hamburger Gebiet in der Elbmündung Schlick entsorgt werden kann. Es sei immer besser, mehrere Möglichkeiten zu haben, so Rieckhof.
