"Gute Inklusion" in Hamburg: Kritik aus den Schulen
Kinder mit geistigen oder körperlichen Einschränkungen sollen in Hamburg ganz selbstverständlich an Regelschulen lernen können. Vor fünf Jahren hat der Senat ein Maßnahmenpaket für "gute Inklusion" geschnürt. An der Umsetzung gab es am Freitag im Schulausschuss der Bürgerschaft viel Kritik.
Selten groß war der Publikums-Andrang im Sitzungssaal. Der Ausschuss hatte zur öffentlichen Anhörung geladen. Gekommen waren Eltern, Lehrerinnen, Sonderpädagogen und Therapeutinnen, um von ihrem Alltag und ihren Nöten zu berichten. Nicht wenigen brach bei den Redebeiträgen die Stimme weg. Das Thema ist emotional: "Wenn ich sehe, wie sich ein Kind in sich zurückzieht, weil wir ihm im Unterricht einfach nicht gerecht werden können, blutet mir das Herz", sagte eine Lehrerin.
Viele konkrete Verbesserungsvorschläge
"Gute Inklusion" sollte in Hamburg umbenannt werden in: Alle lernen gemeinsam - friss oder stirb, kritisierte eine Pädagogin mit Blick auf fehlende Doppelbesetzungen in Klassen, schlechte Therapiemöglichkeiten und mangelnde Ausstattung. Die Rednerinnen und Redner machten aber auch viele konkrete Verbesserungsvorschläge. Es brauche weitere Schritte, bilanzierte dann auch Schulsenator Ties Rabe (SPD). Die Berichte aus der Praxis gäben da wertvolle Hinweise, hieß es auch von Bürgerschaft-Abgeordneten.