Gewerbetreibende fühlen sich in Corona-Krise allein gelassen
Laufende Mieten, das Verkehrskonzept am Jungfernstieg und die Fortsetzung finanzieller Hilfen. Bei einem Online-Treffen der Handelskammer haben Hamburger Geschäftsleute von ihren größten Sorgen während der Corona-Pandemie berichtet. Zugeschaltet waren auch Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) und Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos).
Nicht jeder Vermieter komme Betreibern von kleinen Geschäften entgegen, erzählte Jimmy Blum von einer Interessengemeinschaft im Grindelviertel. Eine reine Stundung der Miete ist demnach keine Lösung, da die Kosten einfach nur nach hinten geschoben werden. Er wünschte sich eine Vorgabe von der Bundesregierung, die Lasten gleichmäßiger zwischen Mieter und Vermieter aufzuteilen. Auch für den Vorsitzenden des Deutschen Eventverbands, Borhen Azzouz, sind die Mietkosten ein wachsendes Problem. Faktisch befänden er und seine Kolleginnen und Kollegen sich immer noch im ersten Lockdown. Nicht jeder werde das beruflich überleben, sagte Azzouz mit Blick aufs kommende Jahr.
Ärger über Neugestaltung des Jungfernstiegs
Ein Streitthema, das es bereits lange vor Corona gegeben hat, beschäftigt Kaufleute aus der Innenstadt: Die Neugestaltung des autofreien Jungfernstiegs. Sie fordern ein logisches Konzept - gerade für die Seitenstraßen. Der ehemalige Verkehrssenator Westhagemann versprach, das Thema nochmal mit in den Senat zu nehmen, um es dort unter anderem mit Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) zu besprechen.
