Gefängnisstrafe nach Geiselnahme und Vergewaltigung
Zwei Jahre nach der Geiselnahme und schweren Vergewaltigung eines Mannes in Bergedorf hat das Hamburger Landgericht die Täter zu bis zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt. Die in den Plan eingeweihte Freundin des Opfers kam mit Bewährung davon.
Die drei angeklagten Männer hatten ihr Opfer nachts in dessen Wohnung überfallen. Sie hatten den Mann gefesselt und geknebelt, geschlagen und vergewaltigt, ein Messer an seinen Genitalbereich gehalten und mit Verstümmelung gedroht. Zum Schein hatten sie die Freundin des Opfers ebenfalls gefesselt. Die aber hatte nach Überzeugung des Gerichts die Täter zu allem angestiftet, offenbar weil sie in ihrer Beziehung unglücklich war.
Opfer hatte schon einmal ähnliches erlebt
Der Vorsitzende Richter sagte am Dienstag, das, was die drei Männer getan hätten, sei nichts anderes als Folter gewesen. Für den misshandelten Mann sei die Tat auch deshalb besonders schlimm gewesen, weil er zuvor schon einmal ähnliches erlebt habe. In Syrien war er laut Gericht mehrere Tage in den Händen der Geheimpolizei. Der Mann sei nach Deutschland geflohen, heißt es in dem Urteil, weil er so etwas nie wieder erleben wollte.
Das Landgericht hatte die Angeklagten bereits vor einem Jahr verurteilt. Der Bundesgerichtshof hatte das Urteil aber aufgehoben, sodass es einen neuen Prozess gab.
