Gedenkgottesdienst für verstorbene Obdachlose in Hamburg

Stand: 20.11.2022 19:10 Uhr

Es hat längst Tradition: Die Diakonie hat am Sonntag - dem Totensonntag - wieder einen Gedenkgottesdienst für verstorbene obdachlose Menschen veranstaltet. Diesmal fand er in der Christuskirche statt.

Zum Gottesdienst eingeladen waren Wohnungslose, deren Angehörige und Freunde sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hamburger Wohnungslosenhilfe und auch Interessierte.

Eine Kerze für jeden Verstorbenen

Während der Veranstaltung wurden die Namen der Obdachlosen verlesen, die im vergangenen Jahr verstorben sind - und für jeden oder jede eine Kerze angezündet. Insgesamt mehr als 100 Namen standen dieses Mal auf der Liste - teilweise nur mit Vor- oder Spitznamen, weil mehr nicht mehr von ihnen bekannt ist. Dabei geht es nicht nur um Menschen, die auf der Straße, sondern auch in Wohnunterkünften gestorben sind.

Die Namen erhält die Diakonie von Freunden der Verstorbenen, Sozialarbeiterinnen und -arbeitern, der Wohnungslosenhilfe oder der Polizei. Sie befürchtet jedoch, dass die tatsächliche Zahl der anonym Verstorbenen noch höher liegen könnte.

Obdachlose werden meist anonym beigesetzt

Viele Obdachlose, die in Hamburg versterben, werden weitgehend anonym und ohne Trauerfeier bestattet. Darum gedenken Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Wohnungslosenhilfe seit inzwischen 19 Jahren der Verstorbenen des vergangenen Jahres.

Weitere Informationen
Ein Mann geht in der Hamburger Innenstadt in den Tagestreff CariCare für Obdachlose. © picture alliance / dpa Foto: Daniel Bockwoldt

Neuer Tagestreff für Obdachlose in der Hamburger Innenstadt

In der Altstädter Twiete gibt es eine neue Anlaufstelle für Obdachlose. Betrieben wird die Einrichtung CariCare von der Caritas. (16.11.2022) mehr

Ehrenamtliche Helferinnen sitzen mit einem Obdachlosen im Hamburger Kältebus. © picture alliance / dpa

Hilfe für Obdachlose: Hamburger Kältebus startet wieder

Ehrenamtliche Helfer versorgen Obdachlose mit Decken oder bringen sie in Unterkünfte des Winternotprogramms. (01.11.2022) mehr

Ein Raum mit Stockbett und Tisch in der Notunterkunft Friesenstraße in Hamburg © picture alliance / dpa Foto: Hannah Wagner

Winternotprogramm für Obdachlose startet in Hamburg

Laut Hamburger Sozialbehörde gibt es rund 800 zusätzliche Schlafplätze in verschiedenen Unterkünften. (01.11.2022) mehr

Dieses Thema im Programm:

Hamburg Journal | 20.11.2022 | 19:30 Uhr

Mehr Nachrichten aus Hamburg

Fürst Albert II. von Monaco (2.v.r) und seine Gattin Charlene Lynette Grimaldi (2.v.l), Fürstin von Monaco, eröffnen zusammen mit ihren Kindern, den Zwillingen Gabriella (3.v.r) und Jacques (3.v.l), die neue Monaco-Welt im Miniatur Wunderland. © dpa-Bildfunk Foto: Georg Wendt

Miniatur Wunderland: Mini-Monaco von Fürstenfamilie eröffnet

Albert von Monaco, seine Frau Charlène und ihre neunjährigen Zwillinge haben die Modelleisenbahn-Anlage in der Hamburger Speicherstadt besucht. mehr