Gedenkgottesdienst für verstorbene Obdachlose in Hamburg
Es hat längst Tradition: Die Diakonie hat am Sonntag - dem Totensonntag - wieder einen Gedenkgottesdienst für verstorbene obdachlose Menschen veranstaltet. Diesmal fand er in der Christuskirche statt.
Zum Gottesdienst eingeladen waren Wohnungslose, deren Angehörige und Freunde sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hamburger Wohnungslosenhilfe und auch Interessierte.
Eine Kerze für jeden Verstorbenen
Während der Veranstaltung wurden die Namen der Obdachlosen verlesen, die im vergangenen Jahr verstorben sind - und für jeden oder jede eine Kerze angezündet. Insgesamt mehr als 100 Namen standen dieses Mal auf der Liste - teilweise nur mit Vor- oder Spitznamen, weil mehr nicht mehr von ihnen bekannt ist. Dabei geht es nicht nur um Menschen, die auf der Straße, sondern auch in Wohnunterkünften gestorben sind.
Die Namen erhält die Diakonie von Freunden der Verstorbenen, Sozialarbeiterinnen und -arbeitern, der Wohnungslosenhilfe oder der Polizei. Sie befürchtet jedoch, dass die tatsächliche Zahl der anonym Verstorbenen noch höher liegen könnte.
Obdachlose werden meist anonym beigesetzt
Viele Obdachlose, die in Hamburg versterben, werden weitgehend anonym und ohne Trauerfeier bestattet. Darum gedenken Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Wohnungslosenhilfe seit inzwischen 19 Jahren der Verstorbenen des vergangenen Jahres.