Fingierter Supermarkt-Überfall: Trio vor Gericht
Zweieinhalb Jahre nach einem Raubüberfall auf einen Supermarkt in der Elbgaustraße in Lurup hat am Montag am Hamburger Landgericht der Prozess gegen drei Angeklagte begonnen - darunter die stellvertretende Filialleiterin.
Ein 29-jähriger Angeklagter soll die Frau mit einem Messer bedroht und rund 15.000 Euro erbeutet haben. Die 29-Jährige ist ebenfalls angeklagt, weil sie mit ihm unter einer Decke gesteckt haben soll.
Mit Spielzeug-Messer am Hals in den Tresorraum?
Der Angeklagte soll den Discounter kurz vor Ladenschluss betreten und der Mitarbeiterin ein Messer an den Hals gehalten gehaben. Der Räuber führte sie ins Büro, ließ sie den Tresor öffnen, bedrohte noch zwei Verkäuferinnen und floh mit seiner Beute. Nach einer Öffentlichkeitsfahndung wurde der 29-Jährige schließlich festgenommen. Vor Gericht gestand er die Tat und belastete dabei auch die Filialleiterin. Er habe ein Spielzeugmesser verwendet. Die rund 15.000 Euro habe er teilweise für Drogenschulden gebraucht.
Filialleiterin war offenbar eingeweiht
Nach seiner Festnahme hatte sich herausgestellt, dass die Geiselnahme offenbar fingiert war - die bedrohte stellvertretende Filialleiterin soll eingeweiht gewesen sein. Die Freundin des mutmaßlichen Räubers, die jetzt ebenfalls angeklagt ist, soll sie zum Mitmachen überredet haben.
Die beiden Frauen haben für den nächsten Prozesstag ein Geständnis angekündigt.