Fegebank warnt Grüne: Jamaika "nicht aus der Hand geben"
Vor den Sondierungsgesprächen über mögliche Koalitionen hat Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne) ihre Partei davor gewarnt, sich im Bund frühzeitig auf die SPD als Regierungspartner festzulegen.
Es sei wichtig, nicht zu vergessen, dass es auch Alternativen gebe, sagte Fegebank der Zeitung "Die Welt". Ein Jamaika-Bündnis aus Union, Grünen und FDP sei auf jeden Fall noch eine Option. "Und die sollten wir nicht leichtfertig aus der Hand geben", meinte Fegebank mit Blick auf eine mögliche Koalition. CDU-Chef Armin Laschet sei als möglicher Bundeskanzler noch nicht völlig aus dem Spiel. "Es gibt in der Politik immer wieder Überraschungen."
Die SPD hatte sich am Sonntag in Berlin zunächst mit der FDP zu Sondierungsgesprächen getroffen. Hinterher kamen die Sozialdemokraten mit den Grünen zusammen, um eine mögliche Koalition auszuloten.
Scholz "ein harter Verhandler"
Fegebank hatte schon Mitte der Woche nach ihren Erfahrungen mit SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz während der gemeinsamen Regierungszeit gewarnt: "Er ist ein harter Verhandler." Scholz habe den "Anspruch, der Platzhirsch zu sein, Gespräche auch dominieren zu wollen und relativ wenig Spielraum zu lassen." Anders als bei den Koalitionsverhandlungen 2015 in Hamburg sei man nach der Bundestagswahl jetzt aber in einer "strategisch exzellenten" Ausgangslage.
