FC St. Pauli ohne Fußball?
Der FC St. Pauli ist nicht nur ein Fußballverein, sondern auch ein Wirtschaftsunternehmen mit rund 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Wie hält man eine Firma am Leben, wenn das eigentliche Produkt - nämlich der Fußball - derzeit nicht läuft? NDR 90,3 hat mit Bernd von Geldern aus dem Management des FC St. Pauli gesprochen.
Arbeit von zu Hause aus
Seit Wochen nun sitzt Bernd von Geldern schon im Homeoffice. Der FC St. Pauli hat gut daran getan, sich vor geraumer Zeit ein Konferenz-System anzuschaffen, das auch über das Internet funktioniert. Videokonferenzen von seiner Wohnung auf der Uhlenhorst aus sind deshalb fester Bestandteil des Tagesablaufs Bernd von Gelderns. Auch wenn der Internetanschluss mal wieder in die Knie geht. Denn im Haushalt des Fußballmanagers leben auch Kinder und junge Erwachsene. Und deren Netflix-Bedarf ist hoch. Ohnehin wundert sich die Familie, wie viel, wie engagiert und vor allem wie laut Bernd von Geldern telefoniert. Nun, wo er im Homeoffice ist, bekommt sie das hautnah mit.
Der Fußball ruht, der Verein lebt weiter
Die Fanshops des FC St. Pauli sind in Corona-Zeiten geschlossen. Bernd von Geldern ist Geschäftsleiter im Vertrieb des Vereins. Er trägt die Verantwortung für die Läden. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können aktuell nicht viel tun. Anders ist es bei Bernd von Geldern, er gehört zum Krisenstab des Vereins - und da gibt es viel zu besprechen. Beim FC St. Pauli ist es nicht anders als in anderen Teilen der Gesellschaft derzeit. Viele Menschen sind zu Hause, haben Zeit, einige sogar zu viel davon. Andere halten den Laden am Laufen, wie Bernd von Geldern. Er empfindet es durchaus als Privileg, arbeiten zu können - auch von zu Hause aus.
Geht der Fußball im Mai wieder los?
Richtig trainiert wird beim FC St. Pauli derzeit nicht, höchstens in Klein- und Kleinstgruppen und natürlich individuell zu Hause. Aufgabe der Spieler ist es, sich fit zu halten. Wenn man Bernd von Geldern fragt, wann der Fußballbetrieb denn wieder losgeht, zögert er. Das läge nicht am Verein, sondern an den Vorgaben der Politik. Allerdings wünscht er sich, dass die Saison zu Ende gespielt wird - möglicherweise auch ohne Zuschauer. Ein richtiges Fußballspiel mit mehreren Zehntausend Zuschauerinnen und Zuschauern am Millerntor, glaubt Bernd von Geldern, stünde auf der Agenda der nächsten Wochen allerdings nicht so weit oben.
