Die Polizeireporter: Der Polizeipräsident Ralf Martin Meyer
Seit acht Jahren steht Ralf Martin Meyer an der Spitze der Hamburger Polizei. In mehr als 40 Dienstjahren hat er viel erlebt - als junger Beamter an der Davidwache, als Leiter des MEK oder als Pressesprecher.
In ihrem Podcast nehmen die NDR 90,3 Polizeireporter Ingmar Schmidt und Kai Salander den Polizeipräsidenten ins Kreuzverhör. Sie sprechen mit Ralf Martin Meyer über belastende Einsätze, warum er seine Meinung zur Legalisierung von Cannabis geändert hat (jetzt ist er dafür) und wie er heute auf den G20-Gipfel in der Stadt zurückblickt - nun, fast fünf Jahre danach.
Lange Haare und Deep Purple im Ohr
Ralf Martin Meyer erzählt aber auch Privates: dass er aufgrund finanzieller Schwierigkeiten in der Familie eine sichere Beamtenlaufbahn anstrebte. Und wie er - damals noch mit langen Haaren und Deep Purple im Ohr - auf keinen Fall zur Bundeswehr wollte und stattdessen lieber Polizist wurde.
Auch heute noch beschäftigen den Polizeipräsidenten Einsätze, wie der im Oktober 1993: Meyer ist damals beim MEK, als sich ein Mann mit einer Handgranate in der polnischen Botschaft in Steilshoop verschanzt. Bei dem Zugriff schießen die Polizisten, der Mann verstirbt kurz darauf. Das macht Meyer bis heute betroffen, wenn er daran zurückdenkt.
Noch immer große Lust auf den Job

Was seinen Ruhestand betrifft, lässt sich Meyer, der in diesem Jahr 63 wird, nicht in die Karten blicken: Vielleicht hört er im kommenden Jahr auf, vielleicht auch erst im übernächsten. Eines wird im Podcast deutlich: Noch hat der Polizeipräsident große Lust und Energie weiterzumachen und die Geschicke der Hamburger Polizei entscheidend mitzuprägen.
Im Podcast verrät er auch seinen Lieblings-Tatortkommissar. Und Ralf Martin Meyer erzählt, dass er überlegt, sich in der nächsten Saison eine Dauerkarte für einen der beiden Hamburger Fußball-Zweitligisten zu holen - obwohl er eigentlich Fan des anderen Zweitligisten ist.
