Deutsche zahlen mehr denn je für Fisch auf dem Teller
5,4 Milliarden Euro: Die Menschen in Deutschland haben im vergangenen Jahr so viel Geld wie noch nie für Fisch ausgegeben.
495.053 Tonnen Fisch und Meeresfrüchte sind im zweiten Corona-Jahr 2021 im Lebensmitteleinzelhandel gekauft worden, wie das Fisch-Informationszentrum in Hamburg am Mittwoch bekannt gab. Im Jahr 2020 waren zwar rund 10.000 Tonnen mehr über die Theken gegangen, die Ausgaben dafür hatten aber noch bei etwa 5,3 Milliarden Euro gelegen. Die Entwicklung liege an den gestiegenen Preisen für Fisch, so das Fischinformationszentrum. Und diese würden auch noch weiter anziehen, denn der Diesel für die Kutter sei einer größten Kostenfaktoren bei der Fischerei.
Lachs ist am beliebtesten
Ganz vorn in der Beliebtheit stand demnach erneut der Lachs, gefolgt vom Alaska-Seelachs, der den Thunfisch beziehungsweise die Boniten auf den dritten Platz verdrängt hat. Auf die Plätze vier und fünf kamen der Hering und die Garnelen.
Tiefgekühlt und aus der Dose am beliebtesten
Am liebsten aßen die Bundesbürger den Fisch den Angaben zufolge aus der Dose sowie als Tiefkühlware. Danach folgten Krebs- und Weichtiere sowie der Frischfisch.
Hamburger beim Fischkonsum auf Platz drei
In Hamburg wurden pro Kopf 6,7 Kilogramm Fisch gegessen - fast ein Kilo weniger als im Pandemiejahr 2020. Damit landet die Hansestadt auf Platz drei im Länderranking hinter Schleswig-Holstein mit 7,1 Kilogramm und Rheinland-Pfalz mit 6,9 Kilogramm. Abgeschlagen auf dem letzten Platz landete Baden-Württemberg mit 5,4 Kilo pro Kopf.
NABU: Situation in der Ostsee dramatisch
Das unverändert hohe Niveau des bundesweiten Fischkonsums sei für die gestressten Fischbestände in Nord- und Ostsee keine gute Nachricht, bemängeln Umweltverbände. Der NABU bezeichnet die Situation in der Ostsee als dramatisch. Trotz rigider Fangquoten seien die Bestände von Hering oder Dorsch historisch niedrig. Wer im Hamburger Hafen in sein Fischbrötchen beiße, verzehre tatsächlich oft Ware aus dem Nordostatlantik.
