Der Lockdown wird wohl verlängert
Bei ihrer ersten Schaltkonferenz des neuen Jahres beraten die Kanzlerin und die Regierungschefs der Bundesländer heute über eine Verlängerung des Corona-Lockdowns. Es deutete sich bereits an, dass das öffentliche Leben wegen hoher Infektionszahlen vorerst noch nicht wieder hochgefahren wird.
Die Mehrheit der Ministerpräsidenten und der Bund sind für eine Verlängerung der Corona-Maßnahmen um drei Wochen bis Ende Januar. Auch der Hamburger Senat ist dafür. Für eine Lockerung sei die Zahl der Neuinfektionen einfach noch zu hoch, hieß es im Rathaus.
Der bisherige Lockdown gilt seit 16. Dezember und betrifft viele Geschäfte, aber auch die Schulen und Kitas. Es gelten zudem strenge Beschränkungen etwa für private Treffen. Gaststätten, Kultur- und Freizeiteinrichtungen mussten bereits mehrere Wochen vorher schließen. Ziel der Maßnahmen ist es, Kontakte zwischen Menschen und damit Ansteckungen mit dem Coronavirus zu vermeiden. Bund und Länder hatten den harten Lockdown Mitte Dezember zunächst bis zum 10. Januar beschlossen. Schon damals gab es Stimmen, die eine Verlängerung mit Blick auf die Corona-Lage für wahrscheinlich hielten.
Grober Stufenplan für Schulen
Ein zentraler Punkt bei den Beratungen heute dürften die Regeln für Kitas und Schulen sein. Auch nach dem Ende der Weihnachtsferien zeichnen sich noch keine generellen Schulöffnungen ab. Die Kultusminister der Bundesländer beschlossen am Montag einen Stufenplan.
Demnach sollen in der ersten Stufe die Schülerinnen und Schüler der Klassen eins bis sechs wieder in die Schulen gehen, "sollte es die Situation in den einzelnen Ländern zulassen". In Stufe zwei soll es dann ergänzenden Wechselunterricht für Schülerinnen und Schüler der allgemeinbildenden und Berufsschulen ab Jahrgangsstufe sieben geben. Die Klassengröße soll halbiert werden. Erst eine dritte Stufe sieht die vollständige Rückkehr des Präsenzunterrichts für alle Schüler vor. Ausnahmen von dem Stufenmodell sind für Abschlussklassen vorgesehen.
Hamburgs Schulbehörde entscheidet heute
Wann mit einer Teil-Öffnung der Schulen begonnen werden soll, soll jedes Bundesland selbst entscheiden können. Die Hamburger Schulbehörde erklärte, sie wolle die Ministerpräsidentenkonferenz abwarten.
Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) hatte vom Bund in einem Interview mit der "Welt am Sonntag" verlangt darzulegen, "auf welcher wissenschaftlichen Grundlage beziehungsweise Datengrundlage er eine weitere pauschale Schließung von Kitas und Schulen fordert und wie er sich vorstellt, dass damit die wesentlichen Funktionen der Grundversorgung und medizinischen Behandlungskapazitäten aufrechterhalten werden sollen".
