Demo nach Angriff auf Frau und Kinder in Lurup
Im Hamburger Stadtteil Lurup haben am Montagabend mehrere Dutzend Menschen für den Schutz von Frauen und gegen Männergewalt demonstriert. Der Protest fand vor einem Mehrfamilienhaus in der Luruper Hauptstraße statt, wo am Freitagnachmittag ein 49-Jähriger zunächst auf seine getrennt von ihm lebende Frau eingestochen und anschließend die Wohnung in Brand gesetzt hatte. Wegen der Stichverletzungen und des Feuers wurden beide Eltern sowie der zehnjährige Sohn und die zwölf Jahre alte Schwester schwer verletzt. Die Wohnung im zweiten Obergeschoss war komplett ausgebrannt. Cansu Özdemir, die Fraktionsvorsitzende der Linken in der Hamburgischen Bürgerschaft, sprach sich bei der Demonstration für mehr Schutzprogramme für Frauen aus.
Nach Angaben der Polizei blieb die etwa einstündige Kundgebung friedlich. Die Beamten waren vorsorglich angerückt, um darauf zu achten, dass die Corona-Auflagen eingehalten werden.
Junge außer Lebensgefahr
"Der Junge ist mittlerweile außer Lebensgefahr und stabil. Bei den Eltern sind noch beide in Lebensgefahr", sagte ein Polizeisprecher am Montag in Hamburg. Die Ermittlungen der Mordkommission dauerten nach wie vor an. Über Hintergründe und ein mögliches Motiv für die Tat gab die Polizei zunächst keine Details bekannt. Kurz nach der Tat war von Nachbarn über einen Sorgerechtsstreit berichtet worden.
Der Verdächtige wurde vorläufig festgenommen und wird nun in der Klinik polizeilich überwacht. Ihm werden zwei versuchte Tötungsdelikte und schwere Brandstiftung vorgeworfen.
