Corona-Soforthilfe: Hamburg hat Auszahlung begonnen
Hamburg hat nach Angaben des Senats mit der Auszahlung der Corona-Soforthilfen für Selbstständige und kleine Unternehmen begonnen. Das Portal war am Montag kurz vor Mitternacht online gegangen. Die Nachfrage ist sehr groß, seit die Anträge online verfügbar sind, haben - bis zum Mittwochmittag - schon 25.500 Unternehmen und Selbstständige Hilfe angefordert, 18.800 davon wurden fertig übermittelt. Mehr als 40.900 Unternehmen haben sich mittlerweile registriert.
Die Soforthilfe ist für kleine bis mittlere Unternehmen und sogenannte Solo-Selbstständige gedacht. Nach erheblichen Verzögerungen stehen die Anträge seit dem späten Montagabend auf der Internetseite der Hamburgischen Investitions- und Förderbank zur Verfügung. Den ganzen Montag über hatten Betroffene zuvor vergeblich nach den Formularen gesucht, doch erst wenige Minuten vor Mitternacht wurden sie freigeschaltet. Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) und Wirtschaftssenator Westhagemann baten für die Verzögerungen um Entschuldigung. Angesichts des erwarteten Antragsvolumens, der Verknüpfung von Bundes- und Landeshilfe und der Vorgabe der vollständig digitalen Antragstellung hätten die Vorbereitungen und notwendigen Tests leider mehr Zeit in Anspruch genommen als geplant. Die Wirtschaftsbehörde betonte in einer Mitteilung: "Wir sichern allen Antragstellern zu, dass die Verzögerung nicht dazu führt, dass sie leer ausgehen, Geld ist genug da." Anträge könnten bis Ende Mai 2020 gestellt werden.
Anträge können nur online gestellt werden
Auf der Internetseite der Hamburgischen Investitions- und Förderbank steht, welche Angaben für die Antragstellung notwendig sind, darunter Steuernummern, Handelsregistereinträge, vergangene Umsatzzahlen und der Umfang der zu erwartenden Liquiditätslücke. Die Anträge können ausschließlich online gestellt werden. Der Senat verspricht unbürokratische Zuschüsse für Freiberufler und Freiberuflerinnen, Künstler und Künstlerinnen, Kulturschaffende sowie Betriebe mit bis zu 250 Beschäftigten. Die Betroffenen brauchen nur einen Antrag auszufüllen um die Soforthilfe sowohl vom Bund als auch von Hamburg zu bekommen.
Hamburger Hilfe zusätzlich zum Geld vom Bund
Wer zum Beispiel als Solo-Selbstständiger oder Solo-Selbstständige nachweist, durch das Virus mehr als die Hälfte seiner Aufträge verloren zu haben, kann bis zu 11.500 Euro bekommen: 2.500 Euro aus Hamburg und 9.000 Euro vom Bund. Je nach Zahl der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind die Zuschüsse für Betriebe gestaffelt. Firmen mit bis zu zehn Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen sollen bis zu 5.000 Euro Landesmittel bekommen. Unternehmen mit 11 bis 50 sowie mit 51 bis 250 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen sind nicht für eine Bundesförderung vorgesehen. Sie sollen aber von der Stadt bis zu 25.000 beziehungsweise 30.000 Euro erhalten.
Finanzsenator erwartet mehr als 100.000 Anträge
"Wir sind darauf eingestellt, dass wir 100.000 plus x Anträge bekommen", hatte Finanzsenator Dressel bereits am Freitag gesagt. Die Stadt werde voraussichtlich deutlich über 300 Millionen Euro drauflegen, um die Bundesförderung zu ergänzen. "Mit dem Hamburger Schutzschirm sorgen wir dafür, dass auch Kreative, Künstlerinnen und Künstler möglichst gut durch diese Zeit kommen", ergänzte Kultursenator Carsten Brosda (SPD).
Soforthilfe auch für Sportvereine
Innensenator Andy Grote (SPD) verwies darauf, dass mit nicht zurückzuzahlenden Zuschüssen der Soforthilfe neben gemeinnützigen Organisationen im Bereich des Sports auch Solo-Selbstständige wie etwa Trainerinnen und Trainer unterstützt werden. Von einem IFB-Förderkredit sollen neben Vereinen und Verbänden auch Organisatoren von Sportveranstaltungen und als Wirtschaftsbetrieb ausgegliederte Lizenzspielerabteilungen profitieren.
