Corona-Lockerungen: Kinos und Fitnessstudios dürfen öffnen
Hamburg hat die nächsten Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen beschlossen: Indoorsport und Schwimmen sind teilweise schon ab Mittwoch in der Hansestadt wieder möglich. Das haben Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) und Sportsenator Andy Grote (SPD) am Dienstag bekannt gegeben. Ab dem 2. Juni sollen die Freibäder wieder öffnen dürfen, "wenn sie die Möglichkeit haben, das Wasser zu desinfizieren", so Prüfer-Storcks. Für Naturbäder gilt diese Lockerung daher nicht. Auch Hallenbäder bleiben erst mal weiter geschlossen.
Fitnessstudios machen wieder auf
Fitness- und Sportstudios sowie Indoor-Sportanlagen und Yogastudios dürfen unter Auflagen wieder öffnen, so Grote. Von Mittwoch an darf dort unter besonderen Bedingungen und Hygienevorschriften wieder trainiert werden: Ein Abstand von 2,5 Metern zu anderen Personen sei einzuhalten. Wellness- und Saunabereiche bleiben geschlossen. Auch Tanzschulen dürfen öffnen, ebenso Spielhallen und Wettvermittlungsstellen.
Kinos dürfen öffnen, brauchen aber noch Zeit

Kinos dürfen von Mittwoch an wieder aufmachen - zumindest theoretisch. Die meisten Hamburger Kinos kündigten an, noch nicht gleich am Mittwoch wieder Vorstellungen anzubieten. Auch das Planetarium im Hamburger Stadtpark darf theoretisch wieder Reisen zu entfernten Galaxien und Planeten anbieten, öffnet aber später. Großveranstaltungen sind bis Ende August weiterhin untersagt, doch schon bald dürfen Live-Kulturveranstaltungen unter freiem Himmel mit bis zu 50 Personen wieder stattfinden. Auch Konzerte im Autokino unter freiem Himmel sind erlaubt.
Weitere Kita-Öffnung kommt
Die Kindertagesstätten werden weiter geöffnet. Ab Donnerstag nächster Woche dürfen auch Kinder im Alter von viereinhalb Jahren und Geschwisterkinder in die Kita, sagte Prüfer-Storcks.
Lockerungen auch für soziale Einrichtungen
Weitere Lockerungen gibt es auch für Obdachlose. Tageseinrichtungen und Treffs dürfen auch wieder tagsüber öffnen, sodass ein Mittagessen ausgeteilt werden kann. Auch für das soziale Miteinander wichtige Einrichtungen wie die Seniorentreffs in den Bezirken dürfen ihre Türen wieder öffnen. Kinder und Jugendliche, die sich in einer schwierigen Lebenssituation befinden und Hilfe bei der Bewältigung von persönlichen Krisen und Konflikten benötigen, können wieder an Angeboten der Jugendhilfe teilnehmen.
Bordelle bleiben dicht
Prostitution bleibt mindestens bis zum 30. Juni untersagt. Man beobachte weiterhin das Infektionsgeschehen und müsse dann neu schauen, sagte eine Sprecherin der Gesundheitsbehörde.
Tschentscher: Infektionsgeschehen beobachten
Prüfer-Storcks betonte: "Es werden weiterhin täglich 4.000 Tests gemacht, aber immer weniger Infektionen gefunden. Die Zahl der Neuerkrankten ist stabil im unteren einstelligen Bereich. Die Kliniken leeren sich. Das lässt weitere Lockerungen zu. Das Coronavirus ist jedoch nicht verschwunden." Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) betonte: "Unsere Strategie bleibt bestehen, dass wir sehr vorsichtig sind. Wir beobachten aber in den nächsten Wochen genau, ob das Infektionsgeschehen auf dem niedrigen Niveau bleibt, das wir aktuell in Hamburg haben", so Tschentscher. "Es kommt darauf an, dass wir nicht mehr zurückrudern müssen", betonte er.
Betreiber müssen Hygienekonzepte vorstellen
Voraussetzungen für alle Maßnahmen sind laut der Stadt Hamburg Hygienekonzepte, die von den jeweiligen Betreibern vorgelegt werden müssen. Die Abstandsregel von mindestens 1,5 Metern gilt weiterhin. Außerdem sollen Gastronomen und Betreiber von Sportstätten die Daten der Besucher und Besucherinnen erfassen, um so die Kontakte nachzuverfolgen, wenn es zu einer Infektion kommt.
Die Zahl der positiv auf das Sars-Cov-2-Virus getesteten Hamburger ist seit Montag um drei gestiegen. Die Zahl der in Hamburg insgesamt gemeldeten Fälle liegt damit bei 5.064. Die Gesundheitsbehörde geht von rund 120 aktuell infizierten Hamburgern aus.
