Corona-Lage in Hamburg: Tschentscher mahnt zur Vorsicht
Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) hat sich am Freitag zur Corona-Lage in der Hansestadt geäußert. Er begründete die neue Verordnung, die eine verschärfte Maskenpflicht beinhaltet.
Tschentscher sagte, nach Wochen des Rückgangs gebe es wieder steigende Infektionszahlen. Dies sei besorgniserregend und liege unter anderem daran, dass sich die britische Virus-Mutante verbreite. Deshalb sei er zurückhaltend bei der Diskussion über weitere Öffnungschritte. Der Senat wolle Schulen und Kitas möglichst bald öffnen, dies hänge jedoch vom Infektionsgeschehen ab. Wegen der steigenden Infektionszahlen habe der Senat eine neue Verordnung erlassen, die unter anderem eine Verschärfung der Maskenpflicht beeinhaltet. Er appellierte an die Bürgerinnen und Bürger, dort, wo die Abstandregeln nicht eingehalten werden könnten, eine Maske zu tragen. Er bat um Disziplin bei der Einhaltung der Corona-Regeln, damit eine dritte Welle verhindert werde. Auch unter freiem Himmel müsse man vorsichtig sein, gerade wenn viele Menschen bei schönem Wetter unterwegs seien. "Es kommt jetzt darauf an, dass sich alle möglichst freiwillig an die Regeln halten und nicht Lücken suchen in der Verordnung", mahnte Tschentscher.
Maskenpflicht auch an Alster und Elbe
Die Maskenpflicht in besonders beliebten großen Parks und Grünanlagen tritt am Sonnabend in Kraft. Betroffen von der Maskenpflicht sind Tschentscher zufolge etwa die Grünanlagen entlang der Alster, der Hamburger Stadtpark und das Elbufer - allesamt beliebte Ziele für Spaziergänge und Ausflüge. Die Pflicht gilt jedoch nur an Wochenenden tagsüber zwischen 10 und 18 Uhr. Die Polizei werde die Einhaltung dieser Regeln kontrollieren, sagte Tschentscher. Anders als beim Einkaufen und in Bussen und Bahnen reichen für die Parks und Grünanlagen einfache Mund-Nase-Bedeckungen aus. Tschentscher riet aber dazu, auch dort medizinische Masken zu tragen. Außerdem müssen Erwachsene auf den Spielplätzen der Stadt Masken tragen. Bereits jetzt gilt in Hamburg eine Maskenpflicht in bestimmten zentralen Stadtgebieten.
"Es bleibt kein Impfstoff liegen"
Man sei im Kampf gegen die Pandemie auf den letzten Kilometern eines Marathons, meinte Tschentscher. Diese seien die schwersten. Er hoffe, dass sich die Lage in zwei bis drei Monaten entspanne. Zum einen werde das Wetter besser, was ungünstiger für das Virus sei, zum anderen werde es Fortschritte beim Impfen geben. Zum Stand der Corona-Schutzimpfungen in Hamburg sagte der Bürgermeister: "Es bleibt kein Impfstoff liegen." Hamburg liege bei der Impfquote im Vergleich der Bundesländer mit vorn.
Impfungen in Pflegeheimen abgeschlossen
Unterdessen wurden die Corona-Schutzimpfungen in den Hamburger Pflegeeinrichtungen am Freitag abgeschlossen. Alle Impfwilligen hätten ihre eine zweite Dosis erhalten, sagte der medizinische Leiter des Zentralen Impfzentrums, Dirk Heinrich. Es werde jedoch auch in den kommenden Wochen noch Besuche der mobilen Impfteams geben - etwa für Senioren, die neu eingezogen seien.
