Corona-Krise: Schlechte Stimmung bei Hamburgs Handwerk
In Zeiten der Corona-Pandemie haben viele Menschen nicht nur Angst vor einer möglichen Erkrankung, sondern auch vor den wirtschaftlichen Folgen, die sich abzeichnen. Das gilt auch für Hamburgs Handwerksbetriebe. "Im Frühjahr war die Stimmung noch sehr sehr gut, die ist radikal gekippt im März", sagt Hjalmar Stemmann, Präsident der Hamburger Handwerkskammer dem Hamburg Journal. Seine Einrichtung hat eine Corona-Hotline eingerichtet, an die man sich telefonisch oder per E-Mail wenden kann. Über 5.000 Betriebe hätten sich dort schon mit ganz konkreten Fragen gemeldet, so Stemmann.
Hilfe beim Ausfüllen von Formularen
Unter anderem würden die Betriebe um Unterstützung beim Ausfüllen der Anträge für die Corona-Soforthilfe oder bei den Anträgen auf Kurzarbeiter-Geld bitten. Teilweise gehe es aber auch einfach darum, Sorgen loszuwerden, die die Betriebe zum Teil in ihrer Existenz gefährden würden. Die Handwerkskammer sammle die Nöte und Sorgen der Betriebe und trage sie an die Politik weiter. Sie berate aber auch konkret - etwa in Hygienefragen oder wenn Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter der Betriebe in Quarantäne geschickt werden, was die Betriebe dann leisten oder selbst beachten müssten, so Stemmann.
Noch immer viele freie Lehrstellen

Negative Auswirkungen auf die Ausbildungsplätze hat die Corona-Krise nicht. "Wir haben nach wie vor etwa 1.000 freie Lehrstellen und wir möchten die gerne besetzen", so Stemmann. Man helfe Schulabgängerinnen und Schulabgängern mit Online-Verfahren, sich weiterhin bewerben zu können, denn sich vor Ort zu bewerben sei derzeit nur schwer möglich.
Freie Kapazitäten im Handwerk
Handwerksdienstleitstungen in Anspruch zu nehmen, sei derzeit übrigens kein Problem. "Handwerker, die im Privatkundengeschäft unterwegs sind, sind jetzt im Moment nicht so stark ausgelastet", so der Handwerkskammer-Präsident. Daher sei es gut möglich, Renovierungsaufträge zu vergeben. Viele Menschen würden sich derzeit scheuen, Handwerker zu beauftragen. Diese seien jedoch gut auf die aktuelle Situation eingestellt und würden etwa das Bad renovieren, während sich der Kunde oder die Kundin in einem anderen Raum aufhalte.
Die Handwerkskammer Hamburg ist für 15.000 Betriebe mit 120.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zuständig.
