Bürgerschaft will Ärztemangel in armen Stadtteilen beheben
Wer in einem ärmeren Stadtteil lebt, hat es oft schwer, Haus- oder Kinderärzte oder -ärztinnen zu finden. Darum hat die Hamburgische Bürgerschaft beschlossen, dass die Stadt finanziell nachhilft, um sogenannte medizinische Versorgungszentren aufzubauen.
Eigentlich gibt es in Hamburg mehr als genug niedergelassene Ärztinnen und Ärzte. Allerdings haben sich viele von ihnen dort niedergelassen, wo auch vergleichsweise gute Umsätze winken. In Stadtteilen wie Rothenburgsort, Dulsberg oder in Harburg hingegen, wo viele Geringverdienende wohnen, fehlen Mediziner und Medizinerinnen, so Gudrun Schittek von den Grünen. "Wer arm ist, hat schlechte Chancen auf gute Gesundheit und ein langes Leben", sagt sie. SPD und Grüne wollen deshalb in jedem Bezirk mindestens ein lokales Gesundheitszentrum auf den Weg bringen - notfalls auch mit angestellten Ärztinnen und Ärzten.
CDU: Ärzte bei Plänen mitnehmen
Die AfD überzeugt das nicht, die Partei zieht den Vergleich zu staatlichen Polikliniken in der ehemaligen DDR - ist damit aber allein. Andreas Grutzeck von der CDU unterstützt den rot-grünen-Vorstoß, mahnt aber, mit den Ärztinnen und Ärzten zusammenzuarbeiten, "sonst wird das System scheitern", glaubt er. Denn viele niedergelassene Ärztinnen und Ärzte seien bislang skeptisch. Und die Linke meint: Einige Hunderttausend Euro reichen nicht, um flächendeckend mehr Medizinpersonal in ärmere Stadtteile zu holen.
