Bürgerbegehren will Bau von 300 Wohnungen verhindern
Proteste gegen Wohnungsbau - das klingt ungewöhnlich. Im Hamburger Stadtteil Eidelstedt passiert genau das, ein Bürgerbegehren will den Bau von 300 Wohnungen verhindern. Der Konzern Vonovia möchte dort im Eisenbahnerviertel eine eigene Siedlung dichter bebauen.
Riesige Grünflächen kennzeichnen das Eisenbahnerviertel in Eidelstedt. 600 Wohnungen gibt es dort schon, 300 neue sollen auf die Grünflächen gesetzt werden. Schon vor drei Jahren stellte Vonovia einen Architektenentwurf vor, der Bebauungsplan ist fast fertig.
Soziale Brennpunkte und Verlust von Grünflächen
Doch es regt sich Protest. "Wohnungsbau findet bevorzugt in Eidelstedt statt", meint Horst Becker vom Bürgerbegehren "Eisenbahnerviertel retten". Andere Stadtteile hätten mehr Flächen, würden aber weniger bauen. "Weil dort mächtige Parteigruppierungen das elegant zu verhindern wissen. Wir haben hier schon drei soziale Brennpunkte", ergänzt er. Zwei Sorgen haben er und seine Mitstreiter und Mitstreiterinnen: zum einen neue Probleme durch neue Bewohner und Bewohnerinnen. Aber auch den Verlust von Grünflächen fürchten sie.
Auch Arztpraxen und Kitas sind geplant
Eimsbüttels schwarz-grüne Koalition jedoch steht zu den 300 geplanten Wohnungen. Die würden dringend gebraucht. Vonovia erklärt, es gehe zudem auch um eine Verbesserung des Lebens im Viertel durch neue Kitas, Arztpraxen, Nahversorger und ein Quartiersbüro. Ob das Bürgerbegehren korrekt formuliert ist, prüft nun das Bezirksamt Eimsbüttel.
