Bezirk Nord: Mehr Wohnraum, Kultur und Fußverkehr
Wohnraum schaffen bleibt auch in der Corona-Pandemie ein zentrales Thema in Hamburg. In Groß Borstel wächst die Einwohnerzahl in den kommenden Jahren um 40 Prozent.
Rund 8.500 Menschen wohnen laut der Stadt derzeit in Groß Borstel. Zwei Neubauprojekte sorgen für ordentlich Zuwachs. Im Quartier Tarpenbeker Ufer sind die Bauarbeiten an den Wohnungen laut Bezirksamtsleiter Michael Werner-Boelz (Grüne) auf der Zielgeraden. Das zweite Gebiet ist der Petersen Park.
Wächst ein Stadtteil so stark, muss nach Angabe der Planer neben dem Wohnraum auch darauf geachtet werden, dass die restliche Infrastruktur, wie Kitaplätze und Einkaufsmöglichkeiten mitwächst. Im Januar soll in Groß Borstel das Quartiersbüro öffnen, um gemeinsam mit den Anwohnenden Ideen zu entwickeln, wie der Stadtteil vorangebracht werden kann.
Ein kreatives Zentrum entsteht
Um die in Corona-Zeiten schwer getroffene Kultur zu unterstützen entsteht unterdessen am Wiesendamm in Barmbek das kreative Zentrum für den Bezirk Nord. "Die Wiese" als Standort für die freie Theaterszene ist startklar. Ganz in der Nähe siedelt sich laut Behörde noch das Junge Schauspielhaus und die Theaterakademie an.
Fußverkehrs-Musterbeispiele für andere Quartiere
Die Stadtteile Hoheluft-Ost und Alsterdorf sollen Fußverkehrs-Musterbeispiele für andere Quartiere werden. An viel befahrenen Straßen wird darauf geachtet, dass es ausreichend Übergänge gibt, damit auch ältere und eingeschränkte Menschen bequem von einer Seite auf die andere kommen. Fußgänger fristen so eine Art Schattendasein, sagt Werner-Boelz im Gespräch mit NDR 90,3. Dabei beginnt jeder Weg zu Fuß, betont er. Gehwege sollen breit und barrierefrei sein. Ein weiterer Aspekt sind kleine Grünanlagen, sogenannte Pocket Parks, um die Aufenthaltsqualität zu steigern.
Kein Fußverkehrsbeauftragter
Die Konzepte liegen schon länger in der Schublade bereit. Corona hat die Umsetzung verzögert. Eine oder einen Fußverkehrsbeauftragten, wie im Bezirk Mitte, braucht es nach Ansicht der Leitung in Nord nicht unbedingt. In seinem Bezirk sind die entscheidenden Mitarbeiter der Verwaltung laut Werner-Boelz motiviert und das sei wichtiger, als dass jemand einen Titel trägt.
