Beziehungsgewalt in Hamburg: Deutlich mehr Fälle registriert
In Hamburg nimmt die Gewalt zwischen Partnerinnen und Partnern sowie Ex-Partnern und Ex-Partnerinnen offenbar dramatisch zu. Das geht aus einer Antwort des Senats auf eine Anfrage der CDU hervor.
Allein im ersten Quartal dieses Jahres stieg die Zahl der registrierten Körperverletzungen in bestehenden oder beendeten Beziehungen um knapp 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum - von 800 auf 1.027 Delikte. Zumeist sind Frauen Opfer körperlicher Gewalt durch ihre Partner oder Ex-Partner. Da viele Taten nicht angezeigt werden, ist das tatsächliche Ausmaß der Beziehungsgewalt vermutlich noch viel höher.
Auch mehr Fälle von Gewaltkriminalität
Die registrierten Fälle von Gewaltkriminalität in Beziehungen und ehemaligen Beziehungen nahmen um mehr als 15 Prozent zu: von 169 im ersten Quartal 2022 auf 195 in den ersten drei Monaten dieses Jahres. Dabei geht es um Delikte wie Mord, Totschlag, Vergewaltigung, Körperverletzung mit Todesfolge oder Geiselnahme.
Fußfessel wäre in einigen Fällen erlaubt
Angesichts der alarmierenden Entwicklungen fragt sich CDU-Fraktionschef Dennis Thering, warum die elektronische Fußfessel so selten in Hamburg eingesetzt werde. Tatsächlich ist dies nur in einem einzigen Fall passiert, obwohl der Einsatz durch eine Gesetzesänderung im Dezember 2019 möglich wäre. Ein solches Gerät soll Alarm schlagen, sobald sein Träger oder seine Trägerin sich über Auflagen hinwegsetzt und sich etwa seinem potenziellen Opfer nähert.
