Beratungszentrum der Hauptkirche St. Petri: Vorwürfe von Ehrenamtlichen
In der Nordkirche brodelt es. Ehrenamtliche werfen den Verantwortlichen in einem Offenen Brief vor, Hamburgs größtes Beratungsangebot zu zerstören - das Beratungs- und Seelsorgezentrum an der Hauptkirche St. Petri in der Innenstadt. Die Kirche wehrt sich gegen die Vorwürfe.
Verärgert haben viele Ehrenamtliche das Beratungs- und Seelsorgezentrum verlassen. Oder sie mussten gehen, weil sie die Altersgrenze von 78 überschritten haben. Eine Altersgrenze, die bis vor wenigen Jahren nur auf dem Papier gestanden habe, doch inzwischen pauschal vom neuen Einrichtungsleiter durchgesetzt werde, heißt es. Die Ehrenamtlichen sprechen deshalb von Altersdiskriminierung. Außerdem befürchten sie, dass nicht mehr wie früher alle Ratsuchenden in St. Petri willkommen sind. Mehr als die Hälfte der ehemals 120 Ehrenamtlichen hätte wegen dieser Zustände aufgehört, heißt es in dem Offenen Brief.
Hauptpastor weist Vorwürfe zurück
Der Hauptpastor von St. Petri, Jens-Martin Kruse, weist die Vorwürfe zurück. Eine Altersgrenze für Ehrenamtliche gebe es auch in anderen Einrichtungen. Auch in Zukunft werde kein Ratsuchender und keine Ratsuchende zurückgewiesen. Außerdem würden sich inzwischen viele neue Ehrenamtliche engagieren.
Beratungsangebot seit mehr als 50 Jahren
Seit mehr als 50 Jahren gibt es das Beratungs- und Seelsorgezentrum in der Hamburger Mönckebergstraße. Begonnen haben die Probleme nach Aussagen vieler Beteiligter mit dem neuen Leiter, der seit 2020 dort arbeitet.