Apotheken sollen Corona-Medikament illegal weiterverkauft haben
In mehreren Bundesländern ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen einzelne Apotheken wegen der illegalen Weitergabe eines teuren und verschreibungspflichtigen Corona-Medikaments - auch in Hamburg. Jetzt gibt es neue Einzelheiten.
In Hamburg ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen zwei Apotheker. Sie stehen im Verdacht, gegen das Arzneimittelgesetz verstoßen zu haben, wie eine Sprecherin mitteilte. Auch Betrug und Untreue könnte mit im Spiel sein. Die beiden Apotheker sollen mehr als 1.000 Packungen des Corona-Medikaments Paxlovid bestellt haben - und dann die Packungen ganz oder teilweise weiterverkauft haben.
Ministerium stellte Paxlovid kostenlos zur Verfügung
Das könnte aus zwei Gründen kriminell gewesen sein: Erstens ist Paxlovid verschreibungspflichtig - die Apotheker stehen im Verdacht, es ohne Verschreibungen verkauft zu haben. Und zweitens: Das Bundesgesundheitsministerium hatte das Medikament während der Corona-Pandemie kostenlos zur Verfügung gestellt - eine Packung kostet weit mehr als 100 Euro. Die Apotheker hätten es also nicht weiterverkaufen dürfen.
Im Dezember Durchsuchungen in Hamburg
Bereits Mitte Dezember gab es deshalb in Hamburg Durchsuchungen. Die Beweise würden noch ausgewertet, erklärte die Staatsanwaltschaft.
Nach Informationen von WDR, NDR und "Süddeutscher Zeitung" erstattete das Bundesgesundheitsministerium bundesweit an mehr als 25 Staatsanwaltschaften Strafanzeigen gegen Apothekerinnen und Apotheker.