Anna-Politkowskaja-Platz in Hamburg eingeweiht

Stand: 10.10.2024 20:05 Uhr

Die regierungskritische russische Journalistin Anna Politkowskaja ist 2006 ermordet worden, die Hintergründe wurden nie glaubhaft aufgeklärt. Seit Mittwoch ist nun ein Platz im Hamburger Stadtteil Rotherbaum nach ihr benannt.

Der Platz liegt direkt an der Kreuzung Feldbrunnenstraße/ Binderstraße. Neben einem neuen Straßenschild wurde auch ein Gedenkstein für Anna Politkowskaja eingeweiht. Die Journalistin war an Wladimir Putins Geburtstag in ihrer Wohnung in Moskau ermordet worden. Zuvor hatte sie unter anderem kritisch über den Tschetschenien-Krieg, Korruption oder das organisierte Verbrechen in Russland berichtet.

Brosda: Journalisten in Deutschland zunehmend unter Druck

Ein Gedenkstein mit der Inschrift "Wenn ich nicht mehr schreibe haben meine Feinde ihr Ziel erreicht" steht am Anna-Politkowskaja-Platz in Hamburg. © Axel Heimken/dpa Foto: Axel Heimken
Zusätzlich zum Straßenschild wurde ein Gedenkstein aufgestellt.

Die Zeit Stiftung Bucerius hatte sich für die Umbenennung des Platzes eingesetzt. Sie teilte mit, dass mit der Einweihung des Platzes Politkowskajas Arbeit und ihr unermüdlicher Einsatz für Pressefreiheit gewürdigt werde. Der Anna-Politkowskaja-Platz sei der erste nach ihr benannte Platz in Deutschland.

Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda (SPD) sagte bei einer Einweihung des Platzes, dass auch in Deutschland Journalistinnen und Journalisten zunehmend unter Druck stünden.

Mord an Politkowskaja nicht aufgeklärt

Zur Einweihung kamen auch Familienangehörige von Politkowskaja. Ihr Sohn Ilia wies darauf hin, dass der Mord auch 18 Jahre später nicht aufgeklärt sei. Die russischen Behörden würden ihrer Pflicht nicht nachkommen.

Ein in eine Flagge Hamburgs gehülltes Straßenschild weist auf den Anna-Politkowskaja-Platz hin. © picture alliance/dpa Foto: Axel Heimken
AUDIO: Hamburg hat jetzt einen Anna-Politkowskaja-Platz (1 Min)

 

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Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 10.10.2024 | 12:00 Uhr

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