Blick auf die Rethe-Hubbrücke und die Rethe-Klappbrücke in Hamburg. © picture alliance / Bildagentur-online/Ohde

Abriss der alten Rethebrücke: Schwierige Suche nach Firmen

Stand: 19.04.2022 17:02 Uhr

Neuer Ärger beim Abriss der Rethebrücke im Hamburger Hafen: Bei einer europaweiten Ausschreibung haben sich keine geeigneten Firmen bei der Hafenverwaltung HPA gemeldet. Die HPA rechnet aber dennoch nicht mit neuen Verzögerungen.

Seit rund sechs Jahren steht neben der alten Rethehubbrücke eine neue Konstruktion: Europas längste Klappbrücke. Damit künftig Schiffe problemlos passieren können, müssen aber die Reste der alten Brücke weg. "Das ist eine anspruchsvolle Aufgabe", sagt Jörg Kapusta, Projektleiter bei der HPA. Die Fundamente der alten Brücke sind teilweise nur einen Meter von der neuen entfernt und reichen bis zu 15 Meter in die Tiefe.

Drei Bewerbungen durchgefallen

Gerade einmal drei Bewerbungen habe es bei einer europaweiten Suche gegeben, die aber hätten die Mindestkriterien nicht erfüllt. Nun verhandelt die HPA direkt mit Firmen, die sie schon länger kennt.

Neubau und Abriss sollen zusammen 260 Millionen Euro kosten

Die alte Brücke selbst abzureißen kommt für die Hafenverwaltung nicht infrage. Kapusta rechnet trotz der Extra-Runde bei der Suche nach Baufirmen nicht damit, dass es am Ende nochmal teurer wird. Ursprünglich ging die HPA von weniger als 100 Millionen Euro für Abriss und Neubau aus, mittlerweile ist die Summe auf knapp 260 Millionen gestiegen.

Hubbrücke wurde 2016 ersetzt

Die alte Hubbrücke über die Rethe war 2016 durch die neue Klappbrücke ersetzt worden. Diese ist mit 104 Metern Spannweite deutlich größer als ihre Vorgängerin und gilt als größte Klappbrücke Europas mit kombiniertem Schienen- und Straßenverkehr. Aber sie hat auch ihre Tücken.

Neue Brücke, neue Probleme

Schon beim Bau der neuen Klappbrücke gab es erhebliche Probleme, er dauerte vier Jahre länger als anfangs geplant und die Kosten verdoppelten sich im Laufe der Zeit. Seit der Einweihung fiel die Klappbrücke mehrmals aus. Nur etwa vier Jahre nach Fertigstellung musste die Brücke wegen eines Defektes an einem der beiden Hydraulikzylinder, die zum Öffnen und Schließen benötigt werden, repariert werden.

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 19.04.2022 | 17:00 Uhr

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