A380 verabschiedet sich mit Tiefflugmanöver von Hamburg
Nach rund 20 Jahren ist Schluss: Der Flugzeugbauer Airbus hat am Donnerstag den letzten A380 ausgeliefert. Mit einem spektakulären Tiefflugmanöver über Hamburg verabschiedete sich der Riesen-Airbus von der Hansestadt.
Die Fluggesellschaft Emirates hatte die letzte noch ausstehende A380 am Nachmittag bei Airbus in Finkenwerder übernommen. Kurz darauf startete die Maschine um 16.41 Uhr zum Überführungsflug nach Dubai. Bevor die Piloten endgültig Kurs auf ihr Ziel nahmen, drehten sie noch einmal eine Kurve über den Hamburger Flughafen, um dann im Tiefflug abermals die Startbahn des Airbus-Werksflughafens zu überfliegen.
Die Fluggesellschaft Emirates ist nicht nur der mit Abstand größte Kunde für den Riesenflieger, sondern auch der letzte. In den vergangenen Tagen ist die Maschine gründlich auf Herz und Nieren geprüft worden. Beim Testflug am Sonntag flogen die Piloten eine Extrarunde über Norddeutschland - in Form eines riesigen Herzens.
Ein leiser Abschied vom A380
Anders als der kommerzielle Start des Riesenfliegers erfolgte die Auslieferung ohne großes Spektakel: Wegen der anhaltenden Corona-Pandemie waren Gäste von der Übergabe auf dem Werksgelände im Stadtteil Finkenwerder ausgeschlossen.
Emirates-Chef Tim Clark sprach laut Mitteilung von einem "ganz besonderen Flugzeug", das die Möglichkeit eröffnet habe, die Nachfrage an Flughäfen mit begrenzten Slots effizient zu bedienen. "Die A380 wird auch in den kommenden Jahren das Flaggschiff von Emirates bleiben und eine wichtige Säule unserer Flugpläne darstellen." Airbus-Chef Guillaume Faury dankte Emirates für das "unerschütterliche Vertrauen" in das Flugzeug.
Fluggesellschaften setzen auf kleinere Flieger
Der A380 bietet Platz für bis zu 600 Passagiere - und hat bis zu vier verschiedene Klassen sowie teilweise Privatsuiten. Rund 250 Maschinen des Typs hat Airbus in den vergangenen Jahren gebaut. Gerechnet hatte der Konzern zu Beginn des Jahrtausends mit etwa 1.200 Maschinen. Inzwischen setzen Fluggesellschaften wie beispielsweise die Lufthansa aber eher auf kleinere und mittelgroße Maschinen. Deshalb kündigte Airbus vor fast drei Jahren an, die Produktion auslaufen zu lassen. In Hamburg haben die meisten Beschäftigten, die am A380 gearbeitet haben, bereits Jobs an anderen Baureihen.
Einige Maschinen schon wieder verschrottet
Damit der A380 in Hamburg gebaut werden konnte, hatte die Stadt einen Teil der Elbbucht Mühlenberger Loch zuschütten lassen. Die ersten Maschinen sind seit 2007 in Dienst, mittlerweile sind bereits einige verschrottet. Die Lufthansa hat ihre A380-Flugzeuge eingemottet und will sie auch nach der Corona-Pandemie nicht wieder einsetzen.
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