A26-Ost soll langen Lärmschutzdeckel bekommen
Nach den Autobahndeckeln in Schnelsen, Stellingen und in Altona bekommt Hamburg nun einen vierten: Vom geplanten Anschluss der A26-Ost an die A1 in Stillhorn bis zur Kornweide soll die Autobahn unter einem Grünstreifen verschwinden, wie Verkehrsstaatsrat Andreas Rieckhof (SPD) am Donnerstag sagte. "Der Deckel wird nicht 390 Meter lang und auch nicht 530 Meter - er soll 1,5 Kilometer lang werden."
Stadt stellt knapp 63 Millionen Euro bereit
Südlich von Kirchdorf-Süd und Wilhelmsburg soll der Verkehr dann nicht zu hören und zu sehen sein. Eine wesentliche Forderung von Wilhelmsburgern für die Verlängerung der A26 werde damit umgesetzt, so Rieckhof. Wenn die Bürgerschaft zustimmt, stellt die Stadt dafür knapp 63 Millionen Euro zur Verfügung. Das habe der Senat beschlossen, sagte Rieckhof am Donnerstag.
Pläne für A26-Ost vorgestellt
Die A26-Ost, die im Hamburger Süden die A1 und die A7 verbinden soll, wird auf einem 1,5 Kilometer langen Teilstück überdeckelt. Der Hamburger Senat will dafür knapp 63 Millionen Euro bereitstellen.
Den Bau der Autobahn selbst bezahlt der Bund. Der Bundestag hat dem bereits zugestimmt. "Die Autobahn wird kommen, denn sie ist eine Maßnahme im vordringlichen Bedarf der Bundesregierung", sagte Rieckhof. "Alle, die klagen wollen, müssen sofort zum Bundesverwaltungsgericht nach Leipzig." Die A26-Ost ist bei den Umweltverbänden schon länger umstritten.
Lob auch von der Opposition
Für die Entscheidung für den langen Autobahndeckel gibt es Lob auch von der Opposition: Dass die A26 in Wilhelmsburg überdeckelt wird, sei eine gute Lösung, sagte CDU-Fraktionschef André Trepoll. Bei den A7-Deckeln habe man gesehen, dass dadurch auch neue Potenziale für den Städtebau erschlossen werden. FDP-Fraktionschef Michael Kruse spricht bei der A26 von einer wichtigen Standortfrage. Trotz des Autobahnbaus werde es in Wilhlemsburg künftig leiser, meint Dorothee Martin, verkehrspolitische Sprecherin der SPD.
Heike Sudmann von den Linken nennt den Bau dagegen überflüssig. Statt Willemsburg mit einer neuen Autobahn zu belasten, solle man lieber die vorhandene Hafenpassage über den Köhlbrand ertüchtigen. In diese Richtung zielt auch eine Zusatzerklärung von Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) zum Senatsbeschluss für den langen Autobahndeckel: Er sei in Sorge, dass der Bund neben der A26 Ost nicht noch eine weitere Köhlbrandquerung finanzieren würde. CDU und FDP kritisieren, die Grünen seien wankelmütig.
Lärmschutzgalerie für die A1
Zusätzlich zum Bau der A26 soll auch die A1 Höhe Stillhorn auf vier Spuren je Richtung verbreitert werden. Entlang der A1 plant der Bund deshalb eine Lärmschutzgalerie wie an der Flughafenumgehung.
Hafenpassage soll A1 und A7 verbinden
Die geplante A26-Ost schließt in Hamburg an das im Bau befindliche A26-Teilstück in Niedersachsen an, führt über die A7 Richtung Osten über die Süderelbe und Hohe Schaar bis zur Autobahn A1. Nach Auffassung der Verkehrsbehörde entlastet die Hafenpassage die Stadtteile Wilhelmsburg und Harburg von Lärm und Schadstoffemissionen. Die Hafenverkehre würden dort auf die Autobahn gelenkt werden, wo sie entstehen. Erwartet wird eine erhebliche Reduzierung des Lkw-Verkehrs auf umliegenden Bundes- und Stadtstraßen. Umweltverbände halten eine neue Stadtautobahn ökologisch und finanziell nicht für vertretbar.
