Stand: 19.03.2017 11:05 Uhr

Wie steht es um die Atomkraftwerke im Norden?

Das Aus für die Atomkraft in Deutschland ist seit 2011 besiegelt. Auch im Norden sind seitdem Kraftwerke stillgelegt worden. Unterweser, Krümmel und Brunsbüttel sind nicht mehr am Netz. Für die Anlagen in Stade und Lubmin hatte bereits früher der Rückbau begonnen. Nur noch drei Kernkraftwerke in Norddeutschland laufen derzeit: Brokdorf, Emsland und Grohnde. Sie können nach Angaben der Betreiber insgesamt rund zehn Millionen Haushalte mit Strom versorgen. Durch die Abschaltung der älteren Anlagen ist Deutschland zwar auch wieder stärker auf Kraftwerke angewiesen, die Kohle und Gas verbrennen. Doch im Norden hat vor allem der Ausbau der Windenergie diese Lücke füllen können.

Karte: AKW-Standorte in Norddeutschland

Ungeklärt ist nach wie vor, was mit dem hochradioaktiven Atommüll aus den norddeutschen AKW auf Dauer geschehen soll. Im Jahr 2014 hat eine neue Kommission für die Endlager-Suche die Arbeit aufgenommen. Sie soll bis spätestens 2031 eine geeignete Lagerstätte ausfindig machen. Der Salzstock im niedersächsischen Gorleben, der bis vor einiger Zeit noch als Endlager im Gespräch war, gilt inzwischen unter Experten als ungeeignet.

Wohin mit dem Atommüll?

Auch die Lagerung von schwächer strahlendem Material ist weiter ein großes Problem. Das mit tonnenweise Atommüll gefüllte frühere Bergwerk Asse bei Wolfenbüttel ist marode und muss geräumt werden. Stattdessen soll in dem ehemaligen Eisenerzbergwerk Schacht Konrad bei Salzgitter ein Endlager für Atommüll von geringer Wärmeentwicklung entstehen. Ursprünglich sollte Schacht Konrad 2014 in Betrieb gehen. Inzwischen ist von 2022 die Rede.

Dossier
Schild warnt vor radioaktiver Strahlung © picture-alliance/dpa

Der Streit über die Atomkraft

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