Sendedatum: 01.11.2013 15:20 Uhr

Was ist Muslimen heilig?

von Jan Ehlert

Kathrin Klausing im Gespräch

Mit 23 Jahren wurde Kathrin Klausing Muslimin. Auf ihrem Blog "Musafira" berichtet sie über ihre ganz persönliche Perspektive auf den Islam. Im Interview mit Jan Ehlert erzählt sie, wie sie zum Islam kam und was ihr heilig ist.

NDR Kultur: Wir sagen bei uns gerne auch mal "heilig" im salopperen Sinne, wie: "Mir ist meine Mittagspause heilig, mir ist mein Schlaf heilig". Was ist Ihnen heilig?

Kathrin Klausing: Es hört sich jetzt vielleicht sehr weltlich an, wenn ich sage: Mir ist das Wochenende heilig. Die Zeit mit der Familie ist sehr begrenzt durch die verschiedenen Berufe, die wir als Eltern ausüben. Deshalb verbringe ich das Wochenende eigentlich zumeist mit meiner Familie und möchte das gerne auch immer so beibehalten.

Die Sendung zum Nachhören
Kathrin Klausing
3 Min

Was Muslimen heilig ist

Kathrin Klausing ist eine deutsche Muslimin. Sie erklärt, was Muslimen heilig ist. 3 Min

NDR Kultur: Das ist jetzt die weltliche Seite. Wie sieht es denn im religiösen Bereich aus, was ist Ihnen da heilig?

Klausing: Mir ist das mittlerweile gar nicht mehr so bewusst, denn das Beten ist mittlerweile so in meinen Alltag eingeflossen, dass ich das vielleicht gar nicht mehr wahrnehme und sage, "das ist mir heilig, das muss ich verteidigen, da muss ich Raum für schaffen". Ich begehe das aber ganz selbstverständlich, ob ich auf der Reise bin, arbeite oder mit der Familie unterwegs bin.

NDR Kultur: Sie haben sich im Alter von 23 Jahren für den Islam entschieden. Sie kommen aus einem konfessionslosen Elternhaus. Was war es, was Sie am Islam so überzeugt hat?

Klausing: Ich habe ganz allgemein angefangen, mich mit Religion auseinanderzusetzen und mich in die verschiedenen Bücher eingelesen, derer ich so habhaft werden konnte. Also ich habe die Bibel gelesen, ich habe mir dann im Zuge dieser Reise auch eine Übersetzung des Korans besorgt, und im Prinzip war das auch schon das, was mich überzeugt hat.

Als ich den Koran las, war ich relativ unvorbereitet. Ich hatte keinerlei oder ganz wenige Vorinformationen, die mir aber alle recht mysteriös vorkamen. Ich wusste, es gibt Suren und Verse im Koran, das waren für mich ganz unerklärliche Dinge: Was ist das, eine Sure? Im Prinzip erreichte mich dann aber eine ganz einfache Botschaft durch den Koran. Da der Koran ganz oft in der ersten Person geschrieben ist, habe ich mich angesprochen gefühlt. Da mich auch die Inhalte überzeugten, habe ich das als Offenbarung Gottes an die Menschen wahrgenommen und wollte mich dem dann auch zuwenden.

Dieses Thema im Programm:

NDR Kultur | Freitagsforum | 01.11.2013 | 15:20 Uhr

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Der Arm einer Frau bedient einen Laptop, der auf einem Tisch in einem Garten steht, während die andere Hand einen Becher hält. © picture alliance / Westend61 | Svetlana Karner

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