Das Sonntagskonzert
Sonntag, 02. Januar 2022, 11:00 bis
13:00 Uhr

Mit einem Jahr Verzögerung konnten die Bremer Philharmoniker und Generalmusikdirektor Marko Letonja im vergangenen Sommer zu ihrem traditionellen Auftritt beim Musikfest Bremen den Geiger Daniel Lozakovich begrüßen. In Schweden als Sohn von aus der Sowjetunion emigrierter Eltern geboren, trägt der inzwischen 20-Jährige die "russische Seele" in sich - und bewies das bei Tschaikowskys Violinkonzert, das immenses technisches Können und musikalische Gestaltungskraft verlangt. Und tatsächlich: "Seine Interpretation geriet atemberaubend", staunte der Rezensent des "Weser Kuriers".
"Eine neue traurige Sinfonie"
Mit der vierten Sinfonie von Johannes Brahms widmeten sich die Philharmoniker dem Schluss- und Höhepunkt von dessen orchestralem Oeuvre. Bei der Uraufführung 1885 in Meiningen stand der Komponist selbst am Pult und konfrontierte seine Zeitgenossen mit diesem herben und für viele anfangs befremdlichen Stück. Obwohl auch diese Sinfonie während der Sommerferien in der Steiermark entstanden war, warnte Brahms seinen Verleger: "Ich fürchte nämlich, sie schmeckt nach dem hiesigen Klima - die Kirschen hier werden nicht süß." Heute gehört die Vierte zu seinen beliebtesten Orchesterwerken. Aufgrund ihres kompromisslosen, dichten Charakters gilt sie aber auch als die wohl schwierigste aller Brahms-Sinfonien.
Brahms auf dem Hammerklavier
Der gebürtige Südafrikaner Kristian Bezuidenhout ist einer der international gefragtesten Spezialisten auf historischen Tasteninstrumenten. Vor allem seine Bach-, Haydn- und Mozart-Interpretationen voller Lebendigkeit und Intensität haben dem Hammerklavier zu neuer Bedeutung verholfen. Beim Musikfest Bremen setzte er sich im September Werken der Romantik auseinander, darunter auch Johannes Brahms' euphorisch-aufwühlendem dritten Klavierquartett. Unterstützt wurde der feinsinnige Pianist dabei von einer Reihe herausragender, ebenfalls originalklanggeschulter Kolleginnen.
Schlagwörter zu diesem Artikel
Klassik
