Das Sonntagskonzert
Sonntag, 05. Dezember 2021, 11:00 bis
13:00 Uhr
"Das Werk ist ein Monster, mit dem der Solist ringen muss", gestand der große Cellist Mstislaw Rostropowitsch einmal. Mit dem Monster meinte er das erste Cellokonzert seines Landsmanns Sergej Prokofjew. Rostropowitsch musste es wissen, schließlich hatte er 1947 als gerade mal 20-Jähriger den Komponisten zur Überarbeitung des bis dahin wenig erfolgreichen Stücks veranlasst. Und er war auch derjenige, der fast zwei Jahrzehnte nach den ersten Entwürfen die endgültige Fassung des Sinfonischen Konzerts für Violoncello und Klavier op. 125 aus der Taufe hob.
Bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern in Wismar spielte Aurélien Pascal, einer der Publikumspreisträger des Jahres 2015, den Solopart.
Monumentales Meisterwerk
Auch Anton Bruckners populäre vierte Sinfonie war das Ergebnis mehrerer Umarbeitungen. Ihre Rezeptionsgeschichte verlief jedoch ganz anders; sie war bereits bei ihrer Uraufführung 1881 in Wien ein triumphaler Erfolg. Dazu trug sicher auch der selbstgewählte Beiname "Romantische" bei, und der Komponist heizte die Fantasie des Publikums noch zusätzlich mit programmatischen Erläuterungen an: "Mittelalterliche Stadt - Morgendämmerung - von den Stadttürmen ertönen Weckrufe - die Tore öffnen sich - auf stolzen Rossen sprengen die Ritter hinaus ins Freie - Waldesrauschen". In seiner Tonsprache ist das monumentale Werk jedoch alles andere als rückwärtsgewandt.
