NDR Radiophilharmonie: Facettenreiches Programm der Saison 2022/23
Heute wurde das Programm für die nächste Saison der NDR Radiophilharmonie vorgestellt. Andrew Manze wird seine letzte Spielzeit als Chefdirigent bestreiten. Zugleich sind die Erwartungen groß, wieder in vollen Konzertsälen starten zu können.
Mit den Hannover Proms im Kuppelsaal und der Suite für großes Orchester "Die Planeten" des englischen Komponisten Gustav Holst wird die Saison am 17. September feierlich eröffnet. Gleich vier Chöre aus der Stadt sind im Konzert dabei, denn auch Ralph Vaughan Williams und der Wahlengländer Georg Friedrich Händel stehen auf dem Programm. Für den Manager der NDR Radiophilharmonie, Matthias Ilkenhans, eine gute Wahl: "Andrew ist Engländer und "Die Planeten" ist eines der größten englischen symphonischen Werke, die es überhaupt gibt. Wir haben es mit ihm noch nie gemacht und deswegen fand ich das naheliegend, das endlich mal hier in den Konzertsaal zu bringen. Es ist ein riesiges, gewaltiges, eindrucksvolles Stück, das für eine Saisoneröffnung total geeignet ist."
Brahms-Festival: Höhepunkt im März 2023
Ein Höhepunkt - bereits für die letzte Saison geplant - ist das Brahms-Festival im März. Neben dem Deutschen Requiem dirigiert Andrew Manze alle Sinfonien des Komponisten. Solist:innen sind unter anderen Tanja und Christian Tetzlaff sowie Martin Helmchen.
Wer es populärer mag, dem sei "Klassik Extra - für Neugierige" empfohlen. Im Eröffnungskonzert im Oktober wird das Werk des deutsch-iranischen Komponisten Arash Safaian "This is (not) Beethoven" erklingen. Filmmusik zum Fußballfilm "Das Wunder von Bern" spielt die NDR Radiophilharmonie live zur Projektion auf großer Leinwand.
"Phil und Chill": "Le sacre du printemps" mit DJ
Andrew Manze freut sich aber auch auf die Reihe "Phil und Chill", in der Jugendliche nach Strawinskys "Le sacre du printemps" zum Liveact mit DJ grooven können. "Nicht nur, weil es ein großartiges Musikstück ist, sondern auch, weil wir es für ein junges Publikum machen. Es ist ein großes Vergnügen, dieses Konzert mit den jungen Erwachsenen zusammen zu erleben. Das haben wir in den letzten zwei Jahren schmerzlich vermisst", sagt Andrew Manze. "Das wird eine große Feier dessen, was ein großes Orchester ausmacht, und ich hoffe, die Jungen werden danach sagen: 'Wow, das ist großartig, davon will ich mehr.'"
Die Suche nach Andrew Manzes Nachfolger
Spannend werden auch die Konzerte mit bekannten Dirigenten wie dem Intendanten der Kunstfestspiele Herrenhausen, Ingo Metzmacher, der Richard Strauss mit "Libération", einem Werk des niedersächsischen Komponisten Anton Plate, paart. Nachwuchstalent Tarmo Peltokoski aus Finnland dirigiert Korngold und Schostakowitsch. Ob er ein Kandidat für die Nachfolge Andrew Manzes ist, wird sich zeigen.
Beim Repertoire sollten er oder sie Fähigkeiten im klassischen Repertoire mitbringen - als Ergänzung zum NDR Elbphilharmonie Orchester, sagt Matthias Ilkenhans: "Die Hamburger Kollegen sind sehr aufs 21. Jahrhundert fokussiert. Wir sind als das kleinere, schlankere Orchester sehr im 19. Jahrhundert zu Hause. Da muss jemand, der hier Chefdirigent wird, durchaus seine Qualitäten haben. Und dann ist es natürlich im hohen Maße - das ist die größte Herausforderung bei einem Dirigenten - die menschliche Kompetenz, diese 86 hochqualifizierten Musiker:innen hinter ein gemeinsames Konzept zu versammeln." Doch bevor es soweit ist, wird sich Andrew Manze im kommenden Sommer bei seinem Publikum und den Menschen in Hannover verabschieden und am 14. und 15. Juli 2023 das große Open-Air-Konzert dirigieren. Was gespielt wird, steht noch nicht fest. Auf jeden Fall soll es festlich werden.
Es ist ein facettenreiches Programm, das die neue Saison der NDR Radiophilharmonie bereit hält - etwas für jeden Musikgeschmack klassischer Musik. Der Kartenvorverkauf startet am 20. Mai.
Schlagwörter zu diesem Artikel
Klassik
