Pur in Hamburg: Ausflug in eine seichte Welt
Die Band Pur besingt eine seichte heile Welt. Das sorgt gelegentlich für Spott, dennoch landen die Alben der Band regelmäßig an der Spitze der Charts. Am Sonntag haben sie zum ersten Mal seit fünf Jahren wieder in Hamburg gespielt.
Pur mussten lange auf diesen Abend warten. Fünf Jahre waren die Männer aus dem Schwabenland nicht mehr in Hamburg. Entzugserscheinungen waren unübersehbar - und die Vorfreude ebenfalls. 12.500 Fans sind gekommen, um Pur live zu erleben. Die meisten mögen die Bodenständigkeit der Band, dass sie trotz des Erfolges nicht abgehoben sind. Mit "Keiner will allein sein" eröffnet die Band ihren Reigen. Es gibt Feuerwerk, Konfetti und Flammenwerfer - das große Arena-Besteck. Die Fans feiern das, singen von Anfang an mit - nicht nur den Refrain, sondern den ganzen Text.
Zu Pur gibt es nur zwei Meinungen
Pur sind alle versierte Musiker. Sie wissen, was sie tun - Hartmut Engler, Frontmann und Sänger, vorneweg. Sie singen auf Deutsch - von Freundschaft, Liebe und schweren Zeiten. Da finden sich die Pur-Fans wieder. Natürlich spricht sie Hartmut Engler auch immer wieder direkt an.
Bei Pur gibt es nur zwei Meinungen: Die einen verabscheuen sie, weil sie eine seichte heile Welt besingen. Die anderen lieben sie, weil sie die Texte verstehen und sich ernst genommen fühlen. Hartmut Engler singt seine Hits. Lieder wie "Freunde" oder "Seiltänzertraum", aber auch kritische Songs über die Querdenkerszene ("Verschwörer") oder "Kein Krieg" finden ihren Platz in der Pur-Show.
Die Hits von früher
Besondere Momente, wenn die großen Hits von früher kommen: "Abenteuerland" oder "Funkelperlenaugen". Tränen im Publikum gibt es reichlich und immer wieder: Tränen der Rührung und Ergriffenheit, manchmal aber auch schlicht der Freude.
Etwas mehr als zwei Stunden spielen Pur in Hamburg. Natürlich gibt es bei den Zugaben auch noch "Lena" und "Zu Ende träumen". Pur haben sie am Ende alle gekriegt. Ein gelungener Abend für die "Puristen". Und alle Fans hoffen inständig, nicht wieder fünf Jahre bis zum nächsten Konzert warten zu müssen.