Corona-Rettungsschirm für Hamburger Musikclubs

Die Hamburger Kulturbehörde stellt 1,5 Millionen Euro Soforthilfe für die Hamburger Musikclubs zur Verfügung. Die Betreiber können sich ab sofort dafür bewerben, um die Zeit der sechswöchigen Schließung bis Ende April zu überbrücken. Dazu haben die Kulturbehörde und die Hamburger Clubstiftung nach Informationen von NDR 90,3 ein Verfahren entwickelt, um eine rasche Unterstützung zu gewährleisten.
Brosda verspricht schnelle und unbürokratische Hilfe
Schnell und unbürokratisch soll die Hilfe laufen, verspricht Kultursenator Carsten Brosda (SPD). "Wir schauen in jedem einzelnen Fall: Wie groß ist das Problem, und wie können wir dabei helfen?", sagte Brosda. Mit der Soforthilfe sollen die Musikclubs Miete, Strom und Löhne bezahlen können, solange in Läden wie dem Knust, dem Molotow oder dem Docks das Licht aus ist. Die 1,5 Millionen Euro sind das Ergebnis einer Bedarfsschätzung der Stiftung zur Stärkung privater Musikbühnen Hamburg - kurz Clubstiftung. Die Soforthilfe für die Musikclubs ist Teil des 25-Millionen-Rettungsschirms für die Kulturszene in Hamburg.
Terry Krug: "Das macht uns schnell!"

Die Clubbetreiber stellen ihre Anträge bei der Stiftung. "Wir kennen die Clubszene ganz genau. Das macht uns schnell", ist Stiftungs-Vorstand Terry Krug überzeugt. Mit vielen Clubs sei man schon seit Jahren in engem Kontakt. "Da kennen wir die Bedarfe genau. Diese Clubs entsprechen den Kriterien. Das vereinfacht die Bearbeitung. Wir gehen davon aus, dass wir nur noch 20 Prozent der Anträge auf Herz und Nieren prüfen müssen." Eine Bedingung für eine Förderung ist, dass die Clubs mindestens 24 Live-Konzerte oder DJ-Events im Jahr anbieten.
Dramatische Auswirkungen auf das Kulturleben
Krug geht von 140 Musikclubs und Spielstätten in Hamburg aus, die von der Corona-Krise betroffen sind. "Das sind alles Betriebe, die eigentlich jetzt ihr Geld verdienen würden, um über die Sommerpause zu kommen." Es gehe um den Erhalt dieser Räume, sagt Krug. Diese Krise werde langwierige und drastische Auswirkungen auf das Kulturleben der Stadt haben. "Gerade die Clubs sind äußerst fragile Gebilde. Wenn dieses Biotop einmal tot ist, ist es weg", befürchtet Krug.
