Ausstellung: Gut Altenkamp zeigt Kunst aus Worpswede und dem Emsland
Unter dem Titel "Bilder aus dem Teufelsmoor treffen auf Landschaften aus dem Emsland" sind rund 100 Bilder aus der Künstlerkolonie Worpswede auf dem Gut Altenkamp in Papenburg zu sehen.
Der Mitbegründer der Worpsweder Künstlerkolonie Fritz Mackensen hat in den 1930er-Jahren Bilder im Emsland gemalt. Eines davon ziert normalerweise das Büro vom emsländischen Landrat in Meppen. Das großformatige Bild zeigt in rot-braunen Tönen eine weite Heidefläche, in der weißes Wollgras an Wassertümpeln blüht.
Jetzt hängt das Werk auf Gut Altenkamp. Anna Lena Reich hat die Ausstellung geplant: "Hier ist auch die Verbindung zwischen Worpswede und dem Emsland. Da Fritz Mackensen in den 1930er-Jahren einen Auftrag erhalten hat, drei Gemälde des Emslandes für das Kreishaus in Meppen anzufertigen."
Nicht nur bekannte Worpsweder Künstler auf Gut Altenkamp zu sehen
Die Schau zeigt auch Bilder Worpsweder Künstler wie Paula Modersohn-Becker, Fritz Overbeck oder Heinrich Vogeler. Birkenwälder, blühende Heide, Wasserschlote und Schafherden sind darauf zu sehen. "Das Thema ist Moor", so Anna Lena Reich. "Wir haben uns für diese Ausstellung überlegt: Worpswede ist ja eine Moorregion - das Emsland auch und von daher wäre es spannend, wenn Worpswede hier auf Papenburg treffen würde."
Deshalb sind nicht nur die allgemein bekannten Worpsweder Künstler auf Gut Altenkamp zu sehen. In einer regionalen Abteilung zeigt die Schau auch Landschaftsmalereien aus dem Emsland. Neben Fritz Mackensen hängen dort Bilder von Julius Wolter. Der Künstler hat in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts in Papenburg gewohnt und dort Heidemotive auf Leinwand festgehalten.
Kunst im Emsland bislang wenig erfasst und erforscht
"Wir waren sehr überrascht, dass der Heimatverein Papenburg sehr viele Werke von Julius Wolter besitzt. Und dass die noch nie in dieser Form in einer Ausstellung repräsentiert wurden", erzählt Reich. Dabei ist Wolter in Papenburg kein unbekannter Künstler. Die Stadt habe sogar eine Straße nach dem gebürtigen Saarländer benannt, sagt Marco Malorny. Er ist in Papenburg für die Kultur zuständig: "Es ist im Prinzip der Maler der Papenburger. Eigentlich wollte er Landschaftsstudien betreiben. Er ist hier dann aber hängen geblieben. In den 1920er- und 1930er-Jahren wurden die Werke von Wolter von großen Institutionen gekauft. Sie hängen beispielsweise in Osnabrück, in Oldenburg und in anderen Städten."
Auch die belgische Malerin Toni Müller hat im Emsland gemalt. Sie war im ersten Weltkrieg zeitweise in Lathen ansässig. Ein Blickfang auf Gut Altenkamp ist ihr Gemälde von einem bunten Herbstwald, der sich in einem Fischteich spiegelt. Dass die Bilder aus dem Emsland jetzt neben Werken aus der Worpsweder Künstlerkolonie gezeigt werden, rückt sie verdient ins Rampenlicht, findet Malorny: "Die Intention dieser Ausstellung ist es ja, gerade durch die Kunst der Künstlerkolonie in Worpswede Bezug zu nehmen auf unsere eigene Kunst hier im Emsland." Und die ist bislang wenig erfasst und erforscht.
Unentdeckt im Wohnzimmer?
Ausstellungsplanerin Anna Lena Reich vermutet, dass Werke von Künstlern und Künstlerinnen wie Wolter oder Müller unerkannt in emsländischen Wohnzimmern hängen könnten. Und da lohne sich ein genauer Blick, so Reich: "Man muss versuchen, die Signatur zu entziffern oder vielleicht einfach mal das Gemälde abfotografieren. Und vielleicht mal beim Heimatverein Aschendorf vorzeigen - oder uns."
Ausstellung: Gut Altenkamp zeigt Kunst aus Worpswede und dem Emsland
"Bilder aus dem Teufelsmoor treffen auf Landschaften aus dem Emsland" heißt der Titel einer Ausstellung die in Papenburg zu sehen ist.
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- Ausstellung
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Gut Altenkamp
Am Altenkamp 1
26871 Aschendorf