Hamburger Kunsthalle: Vier Millionen Euro für Beckmann-Selbstbildnis
Die Hamburger Kunsthalle hat mit Hilfe mehrerer Stiftungen für vier Millionen Euro ein Selbstbildnis von Max Beckmann gekauft.
Der neue Beckmann ist ein echter Coup. Es ist die bisher teuerste Erwerbung in der Geschichte des Museums. Das Bild mit dem Titel "Selbstbildnis Florenz" aus dem Jahr 1907 zeigt einen jungen, selbstbewussten Maler am Anfang seiner Weltkarriere. Das Gemälde gilt als ein zentrales Werk innerhalb der Klassischen Moderne. Es war stets im Besitz der Familie Beckmann und ist seit fast 30 Jahren als Dauerleihgabe in der Kunsthalle zu sehen. Jetzt gehört es der Hamburger Kunsthalle.
Hamburger Interesse an Beckmann ausschlaggebend
Das Museum hat das Gemälde direkt von den Erben des Malers gekauft. Vorausgegangen waren jahrelange Kontakte, insbesondere mit der Enkelin Mayen Beckmann. "Das große Interesse aller Direktoren und der zuständigen Kuratoren des Hauses seit dem 2. Weltkrieg lässt uns hoffen, das hier weiterhin mit Kreativität und Neugierde mit dem Werk Beckmanns umgegangen werden wird und das Bild dauerhaft einem interessierten Publikum zugänglich sein wird", sagte sie zur Begründung.
Gemeinschaftsaktion der Hamburger Stiftungen
Um das Gemälde zu erwerben, haben die Stiftung Hamburger Kunstsammlungen, die Campe’sche Historische Kunststiftung, die Kulturstiftung der Länder, die Hermann Reemtsma Stiftung und die Ernst von Siemens Kunststiftung zusammengelegt. Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda (SPD) sagte, es zeichne die Hamburger Stiftungen aus, dass sie einmal mehr in einer konzertierten Aktion ein wichtiges Kunstwerk für Hamburg sichern und gemeinsam mit der Kulturstiftung der Länder diesen Ankauf ermöglichen. "Dafür kann man nicht genug danken", so Brosda.
Hamburg ist Beckmann-Hotspot
Die Hamburger Kunsthalle kann nun fast 50 Jahre aus dem Schaffen Beckmanns in einem Zusammenhang präsentieren und vermitteln. Das Museum beherbergt weltweit einen der bedeutendsten Max Beckmann-Bestände mit rund 25 Gemälden und Plastiken sowie 250 Werken auf Papier. Die intensive Beschäftigung mit Beckmann in Hamburg folgt einer langen Tradition, die mit dem dritten Kunsthallendirektor Carl Georg Heise begann. Zuletzt wurde Ende September eine Ausstellung eröffnet, die dem Männlichen und dem Weiblichen in Beckmanns Werk nachspürt.
