"10+1": Computermuseum der FH Kiel feiert Jubiläum
Alles begann mit - pardon - Computernerds, die ausgediente Rechner vor der Verschrottung retten wollten: Vor elf Jahren entstand das Computermuseum an der Fachhochschule Kiel. Wegen Corona wird das Zehnjährige jetzt nachgeholt.
Die schwere Stahltür öffnet, aber im Weltkriegsbunker auf dem Campus der FH Kiel ist erst einmal keiner zu sehen. Markus Schack, der Leiter des Computermuseums, steht hinter einer der verwinkelten meterdicken Betonwände an einem Tresen, an dem jeder Besucher registriert wird, "weil hier einige kulturell wichtige Güter drinstehen", erzählt er. "Das hier ist im Prinzip ein Kunst- und Kulturbunker. So eine 'Zuse Z 11': Davon gibt es nicht mehr viele auf der Welt und wir haben hier eine stehen."
Der Start ins Computerzeitalter mit dem "Zuse Z 11"
Die "Zuse", klar, sagt mir nix, aber dafür ist Petra Mohr da. Sie gehört mit zum Team des Museums und steht genau dort, an der "Zuse Z 11" aus den 1950er-Jahren: ein graues, klobiges Metallpult mit einer Scheibe für den fragenden Blick auf 2200 Release und eine wohl äquatorlange Verkabelung. Hier begann der Ritt ins Computerzeitalter.
"Diese 'Zuse Z 11' sieht auf den ersten Blick einfach sehr unübersichtlich aus, aber sie ist der Ursprung der Computertechnik, wie wir sie heute in jedem Navi, in jedem Handy haben", sagt Petra Mohr. "Hier sind die Anfänge, die kein Vorbild vorweg hatten, sondern die aus einem großen Geist geschöpft haben. Dann ist so etwas dabei rausgekommen und heute durchdringt es die ganze Welt."
Computermuseum der FH Kiel: Schätze von Apple, Amiga und Atari
Mit den beiden Museumsmitarbeitern geht es dann eine Etage höher: "Dahinten, bei Apple II, da sind jetzt 64 Texas Instruments-Computer, da vorne die Amiga- und Atari-Computer. Hier sind sie alle versammelt", erklärt Markus Schack. Er hat seinen Favoriten: "Das ist der 'Commodore PET 2001', ein Computer aus dem Jahr 1976. Und das ist nicht irgendein 'PET 2001', sondern das ist der erste Computer, mit dem ich gearbeitet habe, und zwar am 23. Dezember 1983."
So ist das, wenn sich Ereignisse auf der persönlichen Festplatte ablegen. Das Datum ist ebenso wichtig wie vielleicht sein Geburtstag. Er steht dann noch vor einem Bildschirm, auf dem der Pacman mit seinem Schnappmaul umher geistert. "Klicker, klicker, klicker" geht der Joystick - was für ein Klotz, allein dieses Teil. "Das stand damals in jeder Spielhalle, in jeder Imbissbude", sagt Schack, "bis es irgendwann verboten wurde, weil der Jugendschutz eingehalten werden musste."
"10+1": Computermuseum der FH Kiel feiert Jubiläum
Alles begann mit - pardon - Computernerds, die ausgediente Rechner vor der Verschrottung retten wollten. Jetzt wird das Zehnjährige nachgeholt.
- Art:
- Ausstellung
- Datum:
- Ende:
- Ort:
-
Computermuseum der Fachhochschule Kiel
Eichenbergskamp 8
24149 Kiel - Telefon:
- 0431 210-1741
- E-Mail:
- service@computermuseum-kiel.de
- Preis:
- 6 Euro, ermäßigt 4,50 Euro
- Öffnungszeiten:
- Samstag und Sonntag: 14 - 18 Uhr
Und 15. - 17. Juni: 14 - 18:00