Illustration zum Radio Tatort "Sabine Stein: Im Tunnel". © NDR / Jürgen Frey Foto: NDR / Jürgen Frey

Nach 15 Jahren: Schichtwechsel beim NDR Radio Tatort

Stand: 18.09.2022 06:00 Uhr

Einmal im Monat ist auch im Radio Tatort-Zeit. Seit Beginn vor knapp 15 Jahren ist das beim NDR dasselbe Team. Nun läuft der letzte Radio Tatort mit den bisherigen Hauptdarstellern Martin Reinke und Matthias Bundschuh - heute ab 19 Uhr auf NDR Kultur.

von Susanne Birkner

"Dieser letzte Tatort gefällt mir besonders gut. Ich finde, das ist ein schöner, sperriger Stoff und eigenwillig", sagt Schauspieler Matthias Bundschuh. Darum geht es in "Sabine Stein: Im Tunnel": Kommissar Justus Döring sitzt in Untersuchungshaft. Er hat einen Mann erschossen. Zeugen gibt es keine. Was den Ermittler zusätzlich belastet: Er hat vorher einen Deal gemacht, mit dem verurteilten Bandenkriminellen Barbu.

Der perfektionistische, etwas verschrobene Kommissar muss das Geschehene, seinen Alleingang und seinen tiefen Fall verarbeiten. In Gesprächen mit seiner Anwältin, seinem ehemaligen Kollegen Jac Garthmann und sich selbst. Er erleidet Schiffbruch. Er kommt quasi zum Ende seiner polizeilichen Laufbahn. Und er wird bitter darauf gestoßen, dass das Bild, das er von sich selber hat, leider nicht mit der von außen wahrgenommenen Realität übereinstimmt. Hauptdarsteller Matthias Bundschuh spielt das mit großer Intensität.

Radio Tatort braucht Lokal-Kolorit

Die Radio Tatorte werden deutschlandweit ausgestrahlt, in allen Kulturwellen der ARD. Da schwäbelt es dann auch schon einmal ordentlich Sonntag abends auf NDR Kultur, wenn der SWR Tatort läuft. Für den norddeutschen Touch sorgt auch in diesem letzten NDR Tatort Martin Reinke.

Er spielt seit der allerersten Folge den Hamburger Jung Jac Garthmann, der als Musiker durch den Norden tingelt und dabei als V-Mann für die Polizei arbeitet: "Ich glaube schon, dass die Hörer, wenn sie heimisch werden wollen in der Sendung, so ein Stück Kolorit brauchen. Sie müssen schon hören, dass da jemand so spricht, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist. Das hat auch immer was mit dem Mutterwitz zu tun, der auch regional eine andere Ausprägung hat."

Abschied mit einem Hauch Wehmut

Nach 15 Jahren steht jetzt ein Neubeginn an. Ab dem nächsten Jahr ermittelt ein neues Team beim NDR. So weht auch ein Hauch Wehmut durchs Hörspielstudio: "Ich bin sowieso eine fürchterlich sentimental veranlagte Person", sagt Matthias Bundschuh. "Und ich bin immer ganz schlecht, Sachen loszulassen. So geht es mir auch hiermit. Ich versuche mich ein bisschen damit zu trösten, dass die Arbeit viel Freude gemacht hat, und dass es nun mal immer so ist, dass die Sachen, die wertvoll sind, bei der Verabschiedung ein bisschen weh tun. Das gehört nun mal dazu."

Weitere Informationen
Blick in eine Gefängniszelle, Kommissar Döring schaut aus dem Gitterfenster. © NDR / Jürgen Frey Foto: Jürgen Frey

ARD Radio Tatort: Im Tunnel

Ein Polizist erschießt einen mutmaßlichen Mörder. War es Notwehr? Kommissar Döring sitzt in Untersuchungshaft und muss Rechenschaft ablegen. Dies wird sein letzter und schwerster Fall. mehr

Weitere Informationen
Logo des Radio Tatorts auf rotem Grund © SWR. SWR-Pressestelle/Fotoredaktion

Der ARD Radio Tatort im Norden

Jedes Jahr ein neuer Fall mit dem norddeutschen Team für den ARD Radio Tatort. Informationen zu den Ermittlern und allen bisherigen Fällen finden Sie auf dieser Seite. mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR Kultur | Hörspiel | 18.09.2022 | 19:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Hörspiele

Krimis