Stand: 19.01.2017 14:37 Uhr

Auf der Suche nach den Anfängen Hamburgs

Ausgrabungen am Hopfenmarkt in Hamburg © Archäologisches Museum Hamburg
119 Quadratmeter ist das Areal am Hopfenmarkt. Dort wollen die Archäologen nach den Anfängen Hamburgs suchen.

Es ist einer der geschichtsträchtigsten Orte Hamburgs: Im heutigen Nikolai-Quartier begann vor fast 1.000 Jahren die Entwicklung der Stadt. Vorher hatte dort nur eine Burg gestanden: die "Neue Burg".

Spuren retten vor dem Neubau

Auf dem 119 m² großen Grabungsfeld rund um den Hopfenmarkt sind archäologische Funde der zwischen 1021 und 1024 errichteten Ringwallbefestigung der "Neuen Burg" im Erdreich erhalten.

Auf dem Areal soll nun neu gebaut werden. Da dadurch die archäologischen Spuren zerstört werden könnten, wollen Mitarbeiter des Archäologischen Museums Hamburg diese Funde nun ausgraben und wissenschaftlich dokumentieren. Dafür sind sechs Monate vorgesehen.

Die Archäologen hoffen dabei auch auf neue Erkenntnisse zur Hamburger Stadtgeschichte. Da die Straße "Großer Burstah" nach dem heutigen Kenntnisstand der Archäologen dem Verlauf eines bereits im 11. Jahrhundert genutzten Handelsweges folgt, wäre es möglich, während der Grabung in den Bereich einer ehemaligen Toranlage zu gelangen. Auf dem Grabungsfeld könnten sich zudem Reste der später entstandenen Kaufmannssiedlung befinden.

Letzte Grabung brachte Überraschung

In den Jahren 2014/15 hatten die Ausgrabungen am Hopfenmarkt bereits für eine Überraschung gesorgt: Durch dendrochronologische Untersuchungen - der Auswertung von Jahresringen verbauter Hölzer - konnte nachgewiesen werden, dass die "Neue Burg" rund 40 Jahre älter war als zuvor angenommen und dass die sogenannte "Alsterburg", die in vielen historischen Quellen erwähnt wird, nicht existiert hat.

Geschichte
Grabungsleiter Kay Suchow (l) und der Hamburger Landesarchäologe Rainer-Maria Weiss © dpa - Bildfunk Foto: Daniel Bockwoldt

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Dieses Thema im Programm:

Klassisch unterwegs | 19.01.2017 | 15:20 Uhr

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