Der Mexikaner Guillermo del Toro ("Pans Labyrinth") ist bekannt für sein von Mystik durchzogenes, meisterhaftes Erzählen. Sein poetisches Liebesdrama "The Shape Of Water" begeisterte Publikum wie Kritiker, hat den Goldenen Löwen der Festspiele Venedig ergattert und den Oscar als Bester Film. Die Geschichte spielt im Kalten Krieg, wo in einem US-Hochsicherheitslabor die einsame Putzhilfe Elisa (Sally Hawkins) mit Kollegin Zelda (Octavia Spencer) arbeitet - und ein geheimes Experiment entdeckt.
Mit "Love, Simon" kommt eine sympathische Highschool-Komödie ins Kino, der der Spagat zwischen Blockbuster, Coming-Of-Age-Geschichte und Coming-Out-Film gelingt. Mit flottem Timing inszeniert Greg Berlanti die Unsicherheiten seines 17-jährigen Helden Simon Spier (Nick Robinson, 2. von rechts), der eigentlich ein normales Leben mit Vorzeigeeltern und kleiner Schwester führt. Doch niemand weiß, dass er schwul ist. Nur in Mails mit einem anonymen schwulen Schüler kann er sich austauschen. Durch Zufall entdeckt ein Mitschüler diese Mails - und erpresst Simon.
Der Film "Three Billboards Outside Ebbing, Missouri" des Regisseurs Martin McDonagh erhielt in Cannes den Preis für das beste Drehbuch. Er war für sechs Golden Globes nominiert. Das liegt vor allem an Frances McDormand. Sie spielt in der schwarzen Komödie eine Mutter, die nach dem grausamen Mord an ihrer Tochter in der US-Provinz zu ungewöhnlichen Mitteln greift, um die Ermittlungen voranzutreiben. In Nebenrollen spielen Sam Rockwell und Woody Harrelson.
Der irische Charakterdarsteller Daniel Day Lewis ("There Will Be Blood") beendet mit diesem Historiendrama seine großartige Karriere. In Paul Thomas Andersons "Der seidene Faden" spielt er den Couturier Reynolds Jeremiah Woodcock, der unter der beginnenden Konkurrenz der US-Mode die High Society Großbritanniens für den Debütantenball einkleidet - und sich ausgerechnet in eine unscheinbare deutsche Kellnerin (Vicky Krieps) verliebt
Hier wird wieder gesungen und getanzt, was das Zeug hält - im zweiten Teil des einstigen Hits "Mamma Mia". Die Fortsetzung von Ol Parker heißt, wer hätte das gedacht, "Mamma Mia - Here We Go Again". Hatte Hauptdarstellerin Sophie (Amanda Seyfried) in Teil eins geheiratet, ist sie nun schwanger und lädt ihre Familie zum Feiern auf eine griechische Insel ein. Die Verwandten und Freunde kreuzen zahlreich auf und sorgen für Wirrungen. Es spielen mit: Pierce Brosnan, Colin Firth und Stellan Skarsgard als Sophias Väter, Meryl Streep als deren Mutter und Cher als Großmutter.
Action pur und viele selbst ausgeführte Stunts verspricht einmal wieder der neueste Blockbuster der Serie "Mission Impossible" mit Tom Cruise als Geheimagent Ethan Hunt. Im Teil mit dem Beisatz "Fallout" holt Hunt seine Vergangenheit ein. Konkreter: seine Fehler. Während er mit deren Folgen kämpft, erhält er den Auftrag seines Chefs Alan Hunley (Alec Baldwin), mit einem Team gemeinsam die Welt vor einer nuklearen Bedrohung zu schützen. Regie: Christopher McQuarrie.
Zum ersten Mal in der 68-jährigen Geschichte der Berlinale eröffnete ein Animationsfilm das Festival. Die Ehre gebührte dem US-Filmemacher Wes Anderson, der in "Isle Of Dogs - Ataris Reise" vom zwölfjährigen Atari erzählt, der auf der Suche nach seinem Bodygard-Hund "Spots" ist. Denn aus Ataris Stadt Megasaki City wurden per Regierungserlass alle Hunde verbannt. Die Hundestimmen sind hochkarätig besetzt, etwa mit: Bryan Cranston, Edward Norton, Bill Murray, Scarlett Johannson, Frances McDormand und sogar Yoko Ono.
Erstmals standen die Schauspieler Meryl Streep und Tom Hanks gemeinsam vor der Kamera - für Steven Spielbergs Historienfilm "Die Verlegerin". Der US-Titel "The Post" ist eindeutiger: Es geht um die Geschichte der US-Zeitung "Washington Post". Katharine "Kay" Graham (Streep) ist in den 1970er-Jahren die erste Frau, die in Amerika einen Zeitungsverlag führt und mit Redakteur Ben Bradley (Hanks) an einer brisanten Präsidentenstory arbeitet.
Kann man sich über so etwas Monströses wie das Terror-Regime von Josef Stalin lustig machen? Nicht ohne dass einem das Lachen im Halse steckenbleibt. Gewagt hat das der Autor der TV-Serie "Veep", Armando Iannucci trotzdem. In "The Death Of Stalin" beobachtet seine bitterböse Satire, wie sich das Politbüro über das Erbe Stalins hermacht, als dieser 1953 stirbt. Die britisch-französische Produktion mit den Schauspielern Michael Palin, Jeffrey Tambor, Steve Buscemi und Rupert Friend adaptiert eine französische Graphic Novel fürs Kino.
Kein Sommer ohne Comic-Verfilmung! Peyton Reed setzt "Ant-Man" von 2015 fort, natürlich erneut mit Paul Scott als Ameisenmann Scott Lang. In "Ant-Man And The Wasp" versucht er, sein Leben als Superheld und als Vater hinzukriegen. Sein neuer Auftrag des Wissenschaftlers Hank Pym (Michael Douglas) bringt ihn jedoch arg in Bedrängnis. Die Superheldin The Wasp (Evangeline Lilly) unterstützt ihn aber dabei.
Die Schauspielerin Greta Gerwig wechselt für "Lady Bird" die Seiten. Ihr preisgekröntes Regiedebüt stellt die junge Christine McPherson (Saoirse Ronan) in den Mittelpunkt, die sich selbst "Lady Bird" nennt. Sie nimmt gar nicht wahr, wie sehr sie ihrer eigensinnigen und willensstarken Mutter (Laurie Metcalf) ähnelt - einer hart arbeitenden Krankenschwester, die mit Mühe und Not die Familie in Kalifornien über Wasser hält.
Eines der wohl schönsten Liebesdramen des Jahres bot Luca Guadagninos "Call Me By Your Name". Es handelt von dem fast 18-jährigen Elio (Thimothée Chalamet), der in der italienischen Sommerresidenz seiner Eltern als angehender Musiker an Kompositionen arbeitet. Als der Student Oliver (Armie Hammer) eintrifft, um Elios Vater bei dessen Studien zu helfen, verstehen sich Elio und Oliver auf Anhieb. Eine Geschichte über das Erwachsenwerden, Zärtlichkeit - und schmerzliches Loslassen.
In der Liebeskomödie "Destination Wedding" von Victor Levin stoßen zwei Eigenbrötler aufeinander, die sich ab der ersten Sekunde nicht leiden können und auch kein Hehl daraus machen. Aus anderen Menschen machen sie sich nicht viel. Und so wird die gemeinsame Fahrt in die Pampa zu einer Hochzeit doch zur Entdeckungsreise. Der temporeiche Film ist voll auf seine zwei Stars Keanu Reeves und Winona Ryder zugeschnitten, die sich so herrlich streiten wie einst Katharine Hepburn und Spencer Tracy.
Das deutsch-österreichischen Flüchtlingsdrama "Styx" von Wolfgang Fischer ist mehrfach ausgezeichnet worden. Eindringlich, fast dokumentarisch zeigt der stille Film, wie eine Ärztin, eindringlich gespielt von Susanne Wolff, auf einem Segeltörn im Atlantik mit einem überladenen Flüchtlingsboot konfrontiert wird. Wie auch immer sie eingreift - oder auch nicht - zeigt das Drama die Folgen der Taten(losigkeit) auf internationaler Ebene.
Wunderbares US-Independentkino kommt von Gus Van Sant. Sein Drama "Don't Worry, weglaufen geht nicht" mit Joaquin Phoenix und Johan Hill basiert auf der wahren Geschichte des Alkoholikers und Comiczeichners John Callahan (Phoenix). Nach einem schrecklichen Unfall sitzt er im Rollstuhl und lernt in der Selbsthilfegruppe der Anonymen Alkoholiker Donny (Hill) kennen, der ihm neuen Lebensmut einflößt - und ihn zu seinen schrägen Comics animiert.
Spike Lee hat in Cannes den Großen Preis der Jury für seinen Film "BlacKkKlansman" erhalten. Er handelt von der historisch verbrieften Geschichte, derzufolge der afroamerikanische Polizist Ron Stallworth (John David Washington, rechts) in den 1970er-Jahren den Ku-Klux-Klan unterwanderte und bloßstellte. Bei den Treffen des Clans ohne Maske lässt er sich von Flup Zimmermann (Adam Driver) vertreten.
Regisseurin Alice Rohrwacher erhielt in Cannes viel Kritikerlob und die Palme für das Beste Drehbuch für "Glücklich wie Lazzaro", ihr Drama voll magischem Realismus. Darin leben viele Menschen auf einer Tabakplantage und merken nicht, dass sie mehr Sklaven als Angestellte sind. Unter ihnen ist Lazzaro (Adriano Tardiolo), der sich mit dem Edelmann Tancredi (Luca Chikovani) anfreundet - und so die Welt kennenlernt.
Schauspieler Bradley Cooper ("Hangover") inszeniert den Film "A Star Is Born" und spielt auch selbst die Hauptrolle in dem Drama, das große Gefühle verspricht. Cooper verkörpert einen einstigen Superstar der Country-Musik, der auf der Suche nach neuen Talenten ist. So entdeckt er die junge Ally (Lady Gaga), deren rascher Ruhm seinen in den Schatten stellt. Darunter leidet auch die Leidenschaft des neuen Paars.
Wenige Wochen später folgt der Film "Der Grinch", der Griesgram, der Weihnachten hasst. Im Jahr 2000 spielte Jim Carrey in Ron Howards Komödie den Fiesling. Im Animationsfilm von Yarrow Cheney und Scott Mosier spricht Benedict Cumberbatch das grüne Wesen mit dauerhaft schlechter Laune, das Weihnachten nicht ausstehen kann.
Das tollste magische Kindermädchen der Welt kehrt zurück - und wenn der Choreograf, Produzent und Regisseur Rob Marshall ("Chicago", "Into The Woods") den Stoff anfasst, könnte Vielversprechendes dabei herauskommen. Emily Blunt spielt in "Mary Poppins Returns" besagte Erzieherin. Ihre einstigen Kinder Michael (Ben Whishaw) und Jane (Emily Mortimer) sind erwachsen. Aber trotzdem brauchen sie bei ihrem eigenen Nachwuchs dringend Hilfe. In weiteren Rollen singen und spielen Meryl Streep und Lin-Manuel Miranda.
Mit seinem Film über die Sklaverei ergatterte der Brite Steve McQueen mehrere Oscars. Nun dreht der Autor und Produzent einen Thriller: "Widows, Tödliche Witwen". Vier Frauen haben durch die kriminellen Machenschaften ihrer Ehemänner eine Schuld abzutragen. Die vier - gespielt von Viola Davis, Elizabeth Debicki, Michelle Rodriguez und Cynthia Erivo - schließen sich nun zusammen, um den Spieß umzudrehen.
Der Japaner Hirokazu Kore-eda hat viele Preise gewonnen. Im Mai wurde seine Laufbahn gekrönt: mit dem Gewinn der Goldenen Palme von Cannes für sein Meisterwerk "Shoplifters". Im Zentrum steht eine eine Familie, die ihren Lebensunterhalt durch Ladendiebstähle bestreitet. Zwischen Diebeszügen und dem genüsslichen Verspeisen der erbeuteten Lebensmittel läuft der Truppe ein vierjähriges Mädchen zu: Yuri. In "Shoplifters" geht es um Nächstenliebe und Herzenswärme. Damit ist er der ideale Weihnachtsfilm - und dabei völlig unweihnachtlich.