"Kursk": Drama um U-Boot-Unglück kommt ins Kino
Im August 2000 ging die Nachricht um die Welt, dass ein russisches U-Boot, die "Kursk", in der Barentssee verunglückt sei. Neun Tage lang hoffte und bangte man um die Überlebenden an Bord, die auf dem Meeresboden gefangen waren.
Dieses Drama hat der dänische Regisseur Thomas Vinterberg nun verfilmt. Zur "Kursk"-Besatzung im Kino gehört auch deutsche Schauspiel-Prominenz wie Matthias Schweighöfer, August Diehl und Martin Brambach.
Zunächst lernt man die "Kursk"-Besatzung privat kennen. Ein Hochzeitsfest, das zusammen gefeiert wird und das eine Kameradschaft zeigt, ohne die es wohl nicht möglich wäre, in einem U-Boot zusammengepfercht Dienst zu tun.
Explosion unter Deck führt zur Katastrophe
Kurz darauf kommt der Einsatzbefehl für ein Manöver. Der Test-Torpedo an Bord gefällt den Männern von Anfang an nicht. Er entwickelt zu viel Hitze. Doch abbrechen dürfen sie den Einsatz nicht. So kommt es am zweiten Tag unter Wasser zur Katastrophe.
Eine Explosion an Bord zerstört große Teile des U-Boots. Von 118 Mann überleben nur 23, die nun eingeschlossen in einer heil gebliebenen Kammer auf dem Meeresboden festsitzen.
Unzureichende Rettungsmöglichkeiten
Die eigentliche Tragödie aber beginnt erst jetzt: Denn die russische Marine besitzt kein wirklich einsatzfähiges Rettungs-Tauchboot, um die Männer herauszuholen und um ausländische Hilfe will man auf gar keinen Fall bitten. Also werden die vor Sorge kranken Angehörigen erst einmal hingehalten.
Regisseur Vinterberg verknüpft in seinem Drama sehr geschickt verschiedene Ebenen: Da sind die bangenden Frauen und Kinder zu Hause; der russische Admiral, gespielt von Peter Simonischek, der den Rettungseinsatz leitet, aber genau weiß, dass er nur ein Schrott-Boot zur Verfügung hat.
Eine verzweifelte Lage
Auf der anderen Seite wartet Colin Firth als britischer Marine-Kommandant darauf, den Seeleuten helfen zu dürfen.
Schließlich die überlebenden Männer an Bord des "Kursk"-Wracks. Immer weniger Sauerstoff bleibt ihnen. Immer verzweifelter wird ihre Lage, die auch den Zuschauern den Atem raubt. Voller Hoffnung hören sie das russische Rettungsboot ankommen - und nach gescheitertem Andockversuch wieder davontuckern! Die Batterie ist leer.
Falscher Stolz führt zu vielen Toten
Natürlich kann keiner wirklich wissen, was an Bord damals vor sich ging. Aber so könnte es gewesen sein. Vinterberg geht es nicht darum, das Katastrophen-Szenario voyeuristisch auszuschlachten. Er will vor allem die menschliche Komponente und die tragische politische Dimension des "Kursk"-Unglücks zeigen.
Als hätte der Kalte Krieg nie aufgehört, wird hier russischer Nationalstolz über das Leben der Marine-Soldaten gestellt. Ein mitreißendes und bewegendes Drama, das man so schnell nicht vergisst.
Kursk
- Genre:
- Drama
- Produktionsjahr:
- 2019
- Produktionsland:
- Belgien, Frankreich, Norwegen
- Zusatzinfo:
- mit Matthias Schoenaerts, Léa Seydoux, Colin Firth
- Regie:
- Thomas Vinterberg
- Länge:
- 118 Min.
- FSK:
- ab 12 Jahre
- Kinostart:
- 11. Juli 2019
