Deutscher Filmpreis 2022: Zwölf Lolas für NDR Kino-Koproduktionen
Die Kinofilme "Lieber Thomas" und "Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush" - beide vom NDR koproduziert - haben am Freitagabend bei der Gala in Berlin insgesamt zwölf Lolas der Deutschen Filmakademie erhalten.
"Lieber Thomas" bekommt die Lola in neun Kategorien, darunter Bester Spielfilm (Lola in Gold), Beste Regie (Andreas Kleinert), Bestes Drehbuch (Thomas Wendrich) und Beste männliche Hauptrolle (Albrecht Schuch).
Drei Lolas für "Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush"
"Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush" von Regisseur Andreas Dresen, der das Drehbuch mit Laila Stieler geschrieben hat, erhält die renommierte Auszeichnung in drei Kategorien: Die Lola in Silber in der Kategorie Bester Spielfilm und für die Schauspieler Meltem Kaptan und Alexander Scheer. Kaptan wurde für die Beste weibliche Hauptrolle, Scheer für die Beste männliche Nebenrolle ausgezeichnet.
Die Preisträger wurden von den knapp 2.200 Mitgliedern der Deutschen Filmakademie gewählt. Der Deutsche Filmpreis ist mit Preisgeldern der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Claudia Roth, in einer Gesamthöhe von knapp drei Millionen Euro dotiert und wird von ihr verliehen.
NDR Intendant Knuth: "Die Filme katapultieren ihr Publikum in ein Stück Zeitgeschichte"
NDR Intendant Joachim Knuth beglückwünschte die Preisträger sogleich: "Ich gratuliere den Teams herzlich zu den Preisen - mehr ist im deutschen Kino nicht möglich!" Die beiden Filme "wühlen auf und katapultieren ihr Publikum hautnah in ein Stück Zeitgeschichte", so Knuth.
"Lieber Thomas" und "Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush" wurden von NDR Fiction-Chef Christian Granderath initiiert. Sie werden später im Ersten und in der ARD Mediathek zu sehen sein.
"Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush" über den Kampf einer Mutter
Die NDR Kino-Koproduktion "Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush" schildert, wie der Kampf um die Freilassung ihres Sohnes Murat aus dem Gefangenenlager Guantanamo die türkische Hausfrau Rabiye Kurnaz (Meltem Kaptan) direkt in die Weltpolitik katapultiert - und schließlich vor den Supreme Court in Washington, D. C. An ihrer Seite steht dabei der Menschenrechtsanwalt Bernhard Docke (Alexander Scheer). Murat Kurnaz wird dargestellt von Abdullah Emre Öztürk. Kameramann ist Andreas Höfer. In weiteren Rollen sind unter anderem Charly Hübner, Nazim Kirik, Sevda Polat, Abdullah Emre Oztürk, Jeanette Spassova, Abak Safaei-Rad und Alexander Hörbe zu sehen.
Für den Film wurden bereits Meltem Kaptan (Hauptrolle) und Laila Stieler (Drehbuch) auf der Berlinale mit je einem Silbernen Bären geehrt, Mitte Juni erhielt Regisseur Andreas Dresen für "Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush" den nationalen "Friedenspreis des Deutschen Films - Die Brücke 2022".
"Lieber Thomas" erinnert an Dichter Thomas Brasch
Das Biopic "Lieber Thomas“ basiert auf dem Leben und Werk des Dichters Thomas Brasch (gespielt von Albrecht Schuch), einem der faszinierendsten Künstler und Dissidenten der deutschen Nachkriegsgeschichte. Der Film ist eine Kino-Koproduktion von Zeitsprung Pictures (Michael Souvignier, Till Derenbach) in Koproduktion mit NDR (Redaktion: Christian Granderath), BR (Redaktion: Claudia Simionescu), ARTE (Redaktion: Andreas Schreitmüller) und WDR (Redaktion: Frank Tönsmann). Albrecht Schuch hat für seine Darstellung im Mai bereits den Bayerischen Filmpreis als bester Darsteller bekommen.
Die Deutschen Filmpreise für NDR Koproduktionen im Überblick
"Lieber Thomas" von Andreas Kleinert
- Bester Spielfilm: Lola in Gold
- Beste Regie: Andreas Kleinert
- Bestes Drehbuch: Thomas Wendrich
- Beste männliche Hauptrolle: Albrecht Schuch
- Beste weibliche Nebenrolle: Jella Haase
- Beste Bildgestaltung/Kamera: Johann Feindt
- Beste Editorin: Gisela Zick
- Bestes Szenebild: Myrna Drews
- Bestes Kostümbild: Anne-Gret Oehme
"Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush“
- Bester Spielfilm: Lola in Silber
- Beste weibliche Hauptrolle: Meltem Kaptan
- Beste männliche Nebenrolle: Alexander Scheer
Der Deutsche Filmpreis gilt als wichtigste nationale Auszeichnung in der Branche. Die mehr als 2.000 Mitglieder der Deutschen Filmakademie stimmen über viele der Preisträgerinnen und Preisträger ab. Die Gala wurde am Freitagabend im Ersten übertragen.